Bär riss zwei Schafe - Rudolf unter Verdacht

In der Feldbachklamm (Gemeinde Stockenboi) hat ein Bär zwei Schafe gerissen. Möglicherweise ist Bär Rudolf der „Täter“, eine Bestätigung durch DNA-Analysen fehlt allerdings.

Das erste Mutterschaf von Landwirt Hermann Tschernutter wurde am 13. Mai in der Feldbachklamm gerissen, das zweite erst vor zwei Tagen, die Weide befindet sich zwischen zwei Wohnhäusern. In beiden Fällen wurden die Reste der Schafe von Thomas Huber, Wildbiologe des Landes, untersucht. Er bestätigte, dass die Schafe von einem Bären gerissen wurden. Auch dürfte es sich in beiden Fällen um den gleichen „Täter“ handeln, da der Bär gleich vorging, so Huber. Er zerstörte einen Zaun und zerrte ein Schaf aus der Herde.

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Tschernutter

Der Weidezaun war kein Hindernis für den Bären

Bär hinterließ keine DNA-Spuren

Ob die Schafe von Bär Rudolf gerissen wurden, ist allerdings nicht sicher. „Er hat keine Visitenkarte hinterlassen“, so der Wildbiologe. Zwar gibt es von Rudolf mittlerweile DNA-Proben, da bei den gerissenen Schafen aber keinerlei Bärenspuren wie etwa Haare und Kot gefunden wurden, konnte kein Vergleich gezogen werden.

Auch wenn der Beweis durch DNA-Tests fehlt, hält es der Wildbiologe durchaus für möglich, dass Rudolf die Schafe gerissen hat: „Das passt zeitlich und mit seiner Wanderroute gut überein.“ Anfang Mai wanderte Rudolf aus Slowenien auf Reviersuche nach Kärnten ein. Mehrmals kam er dabei Menschen sehr nahe, einmal wagte er sich in Warmbad bei Villach sogar in ein Siedlungsgebiet.

Bär Sichtung Windische Höhe

Leopold Mayerdorfer

Bär Rudolf

Wildbiologe rät zu Elektrozäunen

Schafrisse durch Bären seien in dieser Jahreszeit zwar „Normalbetrieb“, so Huber, für die Bauern sei das aber „nicht lustig“: „Es ist eben ein Wildtier, und es gibt den Konflikt mit der Haustierhaltung.“ Huber rät den Bauern generell, Zäune elektronisch zu sichern, wenn nötig „doppelt und dreifach“, auch wenn das für die Landwirte natürlich mit Kosten verbunden sei. „Einen starken Stromschlag merkt sich ein Bär sehr wohl.“

Bei bestätigten Rissen durch Raubtiere erhalten die Bauern eine Entschädigung über eine Versicherung der Kärntner Jägerschaft. Laut Huber wird der sogenannte Fleischwert von rund 200 Euro pro Tier bezahlt. Auch vom Land gibt es Entschädigungszahlungen, rund 50.000 Euro im Jahr stehen dafür zur Verfügung. Wird in einem Gebiet ein Raubtierriss nachgewiesen, können Bauern in Umkreis von fünf Kilometern um Entschädigung ansuchen.

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