Hinweise auf Schwarzhandel mit Blaukalk

Im HCB-Skandal im Görtschitztal kündigt Landesumwelt-Referent Rolf Holub (Grüne) eine Sonder-Umweltprüfung im Götschitztal an. Es gebe außerdem Hinweise, dass es einen Schwarzhandel mit belastetem Blaukalk gebe, so Holub. Der Landtag beschloss einen U-Ausschuss.

Holub sagte am Dienstag in einer Pressekonferenz: "Wir haben Messwerte, das Werk Wietersdorf betreffend, das ist sicher ein Emittent. Was nicht zusammenpasst, ist die Kontamination und die Menge die möglich war und ist. Da gibt es Ungereimtheiten, die mir seit vorigem Mittwoch aufstoßen und ich nicht sagen kann, wo kommt das her.“

Deponiekalk als Ersatzrohstoff

Unter „Blaukalk“ versteht man laut Hartwig Kraiger von GWU Salzburg den Rückstand von Karbidkalk, der durch die Beimengung von Wasser Acetylengas freisetzt. Diese Blaukalke seien an sich harmlos. Die Blaukalke in Brückl seien aber mit verschiedenen Chemikalien verunreinigt, eines davon HCB (Hexachlorbenzol). Artikel GWU über Deponie Brückl..

„Werden noch ganz andere Sachen finden“

Es sei möglich, dass es weitere Quellen gebe, so Holub. Daher gebe es eine Sonderumweltinspektion im Görtschitztal. Ohne jemanden beschuldigen zu wollen, so Holub, sei die Staatsanwaltschaft in Kenntnis gesetzt wurde, dass auch Blaukalk verkauft worden sei bzw. „schwarz“ gehandelt werde. Er zitierte aus dem Mail eines Landwirtes, wonach dieser Blaukalk vom Werk gekauft habe, er soll billiger als handelsüblicher Kalkdünger gewesen sein. Dem werde man nachgehen, so Holub. Im Rahmen der Sonderprüfung werde nun flächendeckend gesucht, sagte Holub. „Da werden wir natürlich noch ganz andere Sachen finden“, schloss Holub.

Donau Chemie: Kalk aus Deponie 3 schadstofffrei

In einer Stellungnahme der Donau Chemie am Dienstagnachmittag hieß es, es gebe neben der Deponie mit belastetem Kalk noch die Deponie 3, auf der schadstofffreier Kalk gelagert sei. Diese Deponie sei „vielfach von unterschiedlichen Sachverständigen sowie von der Landesregierung und dem Umweltbundesamt untersucht und als unbelastet eingestuft“ worden. Dieser Kalk werde immer wieder kostenlos und geregelt abgegeben, ca. zehn bis 20 Tonnen pro Jahr. „Es wurde von unabhängigen Prüfinstituten bestätigt, dass dieser Kalk für Bauzwecke und als Düngemittel geeignet ist“, so die Aussendung.

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