Um drei Prozent mehr Arbeitslose

In Kärnten ist der Anstieg der Arbeitslosenzahlen mit plus drei Prozent geringer als im Österreichschnitt mit plus 9,9 Prozent. Männer über 50 ohne abgeschlossene Berufsausbildung haben es auf dem Stellenmarkt am schwersten.

29.831 Menschen sind in Kärnten aktuell als arbeitslos gemeldet oder in Schulung. Die Arbeitslosenraten steigt weniger schnell als im Sommer, als es zweistellige Zuwachsraten gab, sagte Franz Zewell, der Leiter des Arbeitsmarktservic. Derzeit kommen zwar weniger neue Arbeitssuchende dazu, so Zewell, doch die Langzeitarbeitslosigkeit nehme zu. Man müsse akzeptieren, dass man fast 2.000 Menschen habe, die über ein Jahr arbeitslos sind, ein Plus von 60,8 Prozent.

Arbeitslosenquote von 11,5 Prozent

Per 30.11. betrug die Arbeitslosenquote in Kärnten 11,5 Prozent, in Gesamtösterreich 8,7 Prozent. Bei der nationalen Berechnung der Arbeitslosenquote wird der Bestand arbeitsloser Personen ins Verhältnis zum Arbeitskräftepotenzial gesetzt. Das Arbeitskräftepotenzial ist die Summe aus Arbeitslosenbestand und unselbstständig beschäftigten Personen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger. (Quelle: AMS)

Positive Prognosen nicht eingetroffen

Am schwersten einen neuen Job finden Männer, die älter als 50 Jahre sind und keine abgeschlossene Ausbildung haben. Im Laufe dieses Jahres verloren rund 70.000 Kärntner zumindest einmal ihren Job. Auch für das nächste Jahr gibt es keine rosigen Aussichten. Denn anders als in anderen Bundesländern sinke in Kärnten gleichzeitig die Beschäftigung, es gibt weniger Arbeitsplätze, so Zewell: „Die Prognosen für 2014 haben sich nicht erfüllt. Es sollte ja eine Zunahme bei der Beschäftigung um 1.000 Arbeitsplätze geben. Es wird nun aber 1.000 weniger geben. Die Wirtschaftsforscher sagen für das nächste Jahr eine Zunahme der Beschäftigung voraus, gleichzeitig aber eine Zunahme der Arbeitslosen.“

Positives aus der Baubranche

Es gibt aber auch Lichtblicke, so wirkte sich der milde Herbst auf die Baubranche positiv aus. Laut Zewell habe man im Bau um vier Prozent weniger Arbeitslose. Es gebe mehr offen Stellen, vor allem im Metall- und Elektrobereich, auch bei Hilfsberufen, im Handel und deutlich im Tourismus mit 100 offenen Stellen mehr als 2013. Für Qualifizierung und Schulungen von Betroffenen setzte das AMS heuer rund 79 Millionen Euro ein. Weil heuer Schwerpunkte finanziert werden mussten, gibt es im nächsten Jahr etwas weniger Geld, um rund fünf Prozent.

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