Mattia Furlan: „Zauberwürfler“ aus Leidenschaft

In den 1980er Jahren gehörten Rubik Cubes, auch „Zauberwürfel“ genannt, zu den beliebtesten Spielzeugen für Jung und Alt. Das Talent von Mattia Furlan aus Monfalcone geht sogar so weit, dass er unlängst zum italienischen Meister gekürt wurde und schon einmal den Weltrekord brach.

Mattia Furlan trägt in der Szene nicht zu unrecht den Beinamen „Speedcuber“, also Schnellwürfler. In Sekundenschnelle setzt er die bunten Quadrate des „Zauberwürfels“ zusammen. Jahrelanges Training schulten seine Augen und Finger, wie er selbst sagt: „Ich habe vor acht Jahren damit begonnen. Ein Schulfreund war sehr gut darin und so habe auch ich begonnen, mich dafür zu interessieren. Ich habe ein paar Anleitungen im Internet angesehen und versucht, sie nachzumachen. So wurde ich dann immer schneller. Man muss die Algorhythmen kennen, die Schnelligkeit kommt dann mit der Zeit. Man braucht auch viel Geduld und man lernt beim Training nie aus.“

Würfel Rubik Mattia Furlan

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„Man langweilt sich nie“

Würfel ist aber nicht gleich Würfel: Für die größeren und komplizierteren Exemplare braucht auch ein erfahrener Zauberwürfler gut eine Stunde.

Ernö Rubik Zauberwürfel Rubik Cube

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Ernö Rubik, der Erfinder des Rubik-Cubes.

„Ich weiß, es kann so aussehen als wäre es immer das Gleiche - aber in Wahrheit langweilt man sich nie. Die Ausgangslage ist immer eine andere und auch die Techniken unterscheiden sich. Mich beflügelt das Ziel, immer besser zu werden. Das macht schon Spaß“, sagt der 19-Jährige.

Erfunden wurde der Zauberwürfel von dem Budapester Architekten und Designer Ernö Rubik. Er war Professor an der Moholy-Nagy-Universität für Kunsthandwerk und Gestaltung in Budapest. In den frühen 1980er Jahren war er Herausgeber einer Spiel- und Rätselzeitschrift und machte sich 1983 mit der Gründung des Rubik Stúdió, in dem er Möbel und Spiele entwarf, selbständig.

Würfel war nicht als Spielzeug gedacht

Rubik sagte, er habe anfangs nicht daran gedacht, dass es ein Spielzeug werden könnte. Ursprünglich wollte mit dem Würfel das Raumverständnis seiner Studierenden verbessern: „Es interessierte mich einfach das System, wie man das machen kann, und erst später, als der Würfel schon fertig war, stellte sich heraus, dass er sich auch zum Spielen eignet.“ Logisches Denken und Spielen sei kein Gegensatz, so der Erfinder.

Modell Gerüst Rubik Cube

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Konstruktionsmodell des Rubik-Cubes

Nicht nur etwas für Mathematik-Genies

Mattia Furlan hingegen ist überzeugt, dass man nicht - wie er selbst - unbedingt Zahlen und geometrische Formen lieben, um den Zauberwürfel zu lösen, ist Mattia überzeugt. Einsteigern empfiehlt er das Training auf einem handelsüblichen 3x3er-Wüfel: „Es ist ein Mythos, dass der Zauberwürfel viel mit Mathematik zu tun hat. Ihn kann im Prinzip jeder lösen.“

Sein kleiner Bruder Enrico hat sich schon ein bisschen anstecken lassen, vom „Zauberwürfel“-Virus, der Mattia nicht loslässt. Seine Tricks in Worte zu fassen fällt ihm allerdings etwas schwer: „Auch dafür braucht man etwas Übung. Ich zeige ihm manchmal, wie ich es mache und er stellt sich gar nicht so ungeschickt an. Mit ein bisschen Geduld wird auch er immer schneller werden.“

Mattia Furlan Rubik Cube Monfalcone Bruder Enrico

ORF/Iris Hofmeister

Mattia Furlan bringt seinem Bruder Enrico wertvolle Tipps bei

Beachtliche Medaillensammlung

Mattias Medaillensammlung hat mittlerweile schon ein beachtliches Ausmaß angenommen hat. Bei den italienischen Meisterschaften im Jänner in Bergamo konnte Mattia gleich mehrere Podestplätze erzielen, er wurde unter anderem italienischer Staatsmeister.

„Mit diesem 7x7er-Würfel haben ich 2014 in Wien den Weltrekord gebrochen. Ich war um 13 Hundertstel im Durchschnitt schneller als der bisherige Weltrekord-Halter damals“, erzählt Mattia Furlan.

Mattia Furlan Rubik Cube Monfalcone

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Mattia Furlan inmitten seiner Preise.

Ziel: Sieg bei Weltmeisterschaft

Bei offiziellen Wettkämpfen gibt es immer drei Durchgänge. Es wird die Einzelzeit, dann die schnellste Zeit und der Durchschnitt aus allen drei Durchgängen ermittelt. In diesem Fall habe ich zwei Minuten 48 Sekunden und drei Hundertstel gebraucht - das war der Weltrekord.

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao, 17.2.2018

Derzeit halte ich den europaweiten Rekord in der Einzelzeit mit zwei Minuten 18 Sekunden, was den Durchschnitt anbelangt bin ich der in Europa an dritter Stelle - zwei Sekunden trennen mich vom Rekordschnitt."

In den nächsten Monaten will sich der 19-Jährige - neben seinem Studium des Ingeneurwesens und der Informatik - weiter verbessern, damit er im Sommer bei der nächsten Weltmeisterschaft in Spanien wieder ganz vorne mit dabei sein kann.

Rubik Würfel Katze

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Kater Alvin beeindruckt das Klicken des Würfels schon lange nicht mehr.