Pinocchio-Sammler aus Polcenigo

In Polcenigo in der Provinz Pordenone lebt ein Ehepaar, das eine gemeinsame Leidenschaft teilt: Sie sammeln Pinocchio-Figuren. 1.600 Stück in unterschiedlichen Formen und Farben haben sie zusammengetragen.

Enzo Carugno und Marta Modolo leben inmitten ihrer Lieblinge. Alles dreht sich für die beiden um die Kinderbuchfigur, die auf den italienischen Autor Carlo Collodi zurückgeht und die später - auch als Zeichentrickfilm - die Herzen vieler Märchenliebhaber auf der ganzen Welt eroberte.

SSC Sammler Pinocchio Polcenigo

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Marta Modolo

Parallelen zu Pinocchios Geschichte

Enzo Carugno: „Dieser Hampelmann hat mir schon immer gefallen. Jeder von uns ist im tiefsten Inneren ein kleiner Pinocchio, ich natürlich auch. Ich arbeite schon seit ich ein Jugendlicher bin - manchmal wurde ich ausgenutzt. Das war meine erste Erfahrung mit dem ‚Feuerfresser‘. Auch so mancher ‚Kater und Fuchs‘ versuchte, mich im Laufe meines Lebens über den Tisch zu ziehen. Mir begegnete auch so manche Fee.“

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Marta und Enzo in ihrem alten Lokal

„Kinder können daraus lernen“

Die Kinder von heute können viel von Pinocchio lernen, ist Enzo überzeugt. Denn die Geschichte des hölzernen Buben sei kein einfaches Märchen. Sie enthalte viele Lebensweisheiten, wenn man etwas genauer hinsehe. „Ich hab einmal gehört, dass das Märchen von Pinocchio gleich nach der Bibel kommt. Ich würde das bestätigen. Man kann viel über das Zuammenleben mit anderen lernen, wenn man es zulässt.“

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Auch moderne Interpretationen finden sich in der Sammlung

Mehr als 20 Jahre lang führten die beiden die heutige „Hemingway Bar" im Ort und neben ihren Stammkunden durfte dort natürlich einer unter keinen Umständen fehlen: Pinocchio. Mit all seinen unterschiedlichen Gesichtern prägte der ursprünglich hölzerne Hampelmann das Bild des Lokals und wurde zu seinem Maskottchen.

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Enzo Carugno

Doch warum eigentlich genau Pinocchio? Enzo Carugno: „Ich hatte den Traum eine Pianobar mit dem Namen Pinocchio zu eröffnen. Ich habe lange in Venedig gearbeitet und dann ergab sich irgendwann die Gelegenheit, mit meiner Frau hier in Polcenigo eine Lokal zu eröffnen. Es hat dann mit den ganzen Pinocchio-Figuren, die uns Gäste aus aller Welt mitgebracht haben, eine Seele bekommen.“

Sendungshinweis:

Servus Srecno Ciao, 4. November 2017

Leidenschaft des Ehemannes übernommen

Marta Modolo sagte: „Ich musste mich mit der Leidenschaft meines Mannes erst anfreunden - aber irgendwann hab ich die ganzen Pinocchios auch ins Herz geschlossen. Wenn ich in der Früh ins Lokal gekommen bin, um Ordnung zu machen und um sie abzustauben sahen mich alle an. Sie waren wie meine Kinder, die auf mich warten.“

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Der allererste Pinocchio

Mit der Pensionierung von Enzo und Marta begann auch für die „kleinen, frechen Püppchen" ein neuer Lebensabschnitt. Sie wegzugeben wäre für die beiden Sammler keine Option. Enzo und Marta wollten auch gerne andere für ihre Leidenschaft begeistern und so nahmen sie immer wieder an Ausstellungen teil. Komplett ist die Sammlung für Enzo keineswegs.

Der Dachboden der beiden platzt bald aus allen Nähten. Einige der Sammlerstücke haben noch heute einen Ehrenplatz in der „Bar Polcenigo“. Ein geeigneter Ort, wo sie dauerhaft unterkommen können, wird allerdings noch gesucht.

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