Traumabewältigung im Theater
Es ist kein Theaterstück im herkömmlichen Sinn mit einem dramaturgischen Bogen und einer konkreten Handlung. „Absent Faces-Abwesende Gesichter“ ist eine Folge von Bildern, die aus allen möglichen Darstellungsformen zusammengebaut ist.
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Kubelka: Von Familiengeschichte inspiriert
Die Grundlage für Kubelkas Stück ist eine traumatisierte Urgroßmutter, deren Urenkelin anhand von Bildern eine Reise ins Unterbewusste antritt. Das Empfinden der jungen Frau für das Leben und Leiden der Großmutter hat einen realen Hintergrund.
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 24.9.2017
Eigentlich kommt das Stück aus dem Unterbewussten, sagt die Theatermacherin. Die Bilder und Stimmen seien immer wieder gekommen, zum Beispiel, wenn sie Fieber hatte: „Meine Mutter hat erzählt, dass meine Oma fünf Schwestern hatte. Diese Mädchen hatten alle das zweite Gesicht und konnten sich so miteinander verständigen.“
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Missbrauch als zentrales Element
Die Bilder der japanischen Künsterlin Leiko Ikemura lösten in Kubelka die Denkprozesse aus, die nun zum Stück wurden. Regisseur Hans Escher sagt, die zentrale Geschichte sei Missbrauch: „Um diese Missbrauchsgeschichte herum bewegen sich in vielen verschiedenen Bewusstseins- und Assoziationsebenen diese Bilder. Der Zuschauer ist aufgefordet, weiter zu assoziieren.“
Die „Absent Faces“ seien eine Art universelle Traumabewältigung. Die Besucher sollen angeregt werden, in ihrem eigenen Unterbewussten nach verdrängten Wunden zu suchen. Die Produktion ist bis 30. September im MMKK zu sehen, danach wandert sie nach Köln.
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