Brahms-Wettbewerb: Paganini mal 87

Nicht nur für Musiker, auch für Juroren bedeutet der traditionelle Johannes Brahms-Wettbewerb beinharte Arbeit. Im diesjährigen Auswahlverfahren musste ein Juror z.B. pro Tag 87 Versionen desselben Paganini-Stücks beurteilen.

Der Internationale Johannes Brahms-Wettbewerb lockte auch heuer mehr als 400 Teilnehmer aus 40 Nationen nach Pörtschach und Velden. Vergangenes Wochenende fand das Finale statt. Traditionell übersiedelte die Brahmsgesellschaft für das Preisträgerkonzert ins Casineum. Nicht nur die Teilnehmer der Kategorien Klavier, Violine, Viola, Cello und Gesang, sondern auch die internationalen Juroren leisteten davor tagelang harte Arbeit.

Konzert klassische Musik Brahms Wettbewerb Geige

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Der Brahms-Wettbewerb ist ein Muss für alle Fans der klassischen Musik

87 Geiger binnen zwei Tagen zu beurteilen

Organisatorin Waltraud Arnold von der Johannes Brahms Gesellschaft sagte: „Bei der Geige waren es 87 Teilnehmer, die in zwei Tagen angehört werden mussten. Die Jury musste Bach und Paganini je 87 Mal anhören, was am zweiten Tag fast bis Mitternacht dauerte.“

Der Austragungsort des Konzerts scheint richtig gewählt. Der Wörthersee übt nämlich für viele Musiker aus der ganzen Welt einen besonderen Zauber aus, weil Johannes Brahms in den 1870er-Jahren einige Sommer in Pörtschach verbrachte und dort einige seiner wichtigsten Werke schrieb.

Junger Österreicher sang sich zum Heimsieg

Der japanische Geiger Daichi Nakamura siegte in der Sparte Violine und sagte nach seinem Erfolg: „Ich war in jeder Runde sehr nervös und habe sehr viel Druck verspürt.“

Sendungshinweis:

Kärnten Heute, 11.9.2017

Auch der Österreicher Alexander Grassauer ist einer der Preisträger. Sich solchen Wettbewerben zu stellen, ist für junge Künstler der klassischen Musik ein Muss. So auf für Grassauer, der in der Kategorie Gesang teilnahm. „Es ist natürlich eine große Ehre den ersten Preis bei so einem renommierten Wettbewerb zu erreichen. Ich hoffe, dass mein Name dadurch in der Szene etwas bekannter wird“, sagt das junge Talent.

Konzert klassische Musik Brahms Wettbewerb Geige

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Alexander Gassauer gewann die Kategorie „Gesang“

Junge Talente mit Gefolge als Wirtschaftsfaktor

400 Teilnehmer aus 40 Nationen kamen für den Wettbewerb nach Kärnten. Die Teilnehmer werden oft von einem großen Anhang begleitet, wie die Organisatorin sagt: Mütter, Professoren, Dolmetscher und viele mehr, reisen mit an und wollen sich das Niveau dieses Wettbewerbs ansehen."

Auch junge Teilnehmer sind beim Johannes Brahms-Wettbewerb stets vertreten. „Wir haben ganz junge Teilnehmer. Vor einigen Jahren hat eine 13-Jährige bis ins Finale geführt. Auch nach oben hin gibt es keine Grenzen. Sänger sind meist älter, aber alle sind willkommen, wenn sie die erforderlichen Stücke auf Konzertniveau spielen können“, so Arnold.

Die Klasse der Teilnehmer lässt auch Benno Schollum, einen der Juroren staunen. „Wir haben in der Final-Runde acht Profis gehabt, die auch auf mittleren oder großen Bühnen ihren Mann oder ihre Frau stellen könnten“, so Schollum.

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