Juwel im Nationalpark: Künstlerstadt Gmünd

Die Künstlerstadt Gmünd liegt eingebettet in den Nationalpark Hohe Tauern und den Biosphärenpark Nockberge, am Zusammenschluss von Lieser und Malta. Daher leitet sich auch der Name ab: Mündung - Gmünd.

Durch die Lage am Handelsweg Venedig - Regensburg entwickelte sich bereits im 12. und frühen 13. Jahrhundert eine Handelsniederlassung. Bereits 1346 erhielt Gmünd das Stadtrecht und ist somit eine der ältesten Städte Österreichs.

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Majestätische Burg thront über Gmünd

Das wohl beliebteste Ausflugsziel und zugleich Wahrzeichen von Gmünd ist die Burg. Bis zum Jahr 1487 wurde diese erweitert und zeitgemäß ausgebaut. So manchem Ansturm trotzte das kantige Gemäuer, so auch den türkischen Truppen, die vergeblich gegen die wehrhafte Stadt und Burg anrannten und sie schließlich umgehen mussten. Erst den Ungarn gelang es nach siebenjähriger Belagerung Gmünds, 1487 die Burg zu zerstören.

Was nach der Zerstörung durch die Magyaren übrig geblieben war, wurde vom neuen Besitzer, dem Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach, in den Neubau mit eingezogen. In der dritten Bau-Epoche (Beginn des 17. Jahrhunderts) ließ Rudolf Graf von Raitenau durch seinen Baumeister Daniel Deutta den ausgedehnten Westtrakt errichten.

Knapp hundert Jahre später (1690) verursachte ein Erdbeben schwere Schäden in der Stadt; eine Ecke der Burg stürzte in sich zusammen. Vernichtend wirkte sich schließlich ein Feuer (1886) aus: die ausgedehnte Schlossanlage, von 1639 bis 1932 im Besitz der Grafen von Lodron, verfiel. Im Jahr 1950 erwarb die Stadtgemeinde Gmünd die Ruine. Eine Gmünder Besonderheit ist auch das Schloss Lodron, das um 1610 im italienischen Stil des 17. Jahrhunderts von Baumeister Daniel Deutta für Graf Hans Rudolf von Raitenau erbaut und erst 1651 – 1654 durch den Baumeister Anton Riebeler für Graf Christof Lodron fertiggestellt wurde.

Im hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern findet man zahlreiche Ausstellungen, Galerien, Werkstätten und Ateliers.

Viele Ateliers und Werkstätten

Im Stadtkern von Gmünd findet man zahlreiche Ausstellungen, Galerien, Werkstätten und Ateliers. Einen Besuch wert ist das Pankratium, genauso wie der Wasserspiele-Park Fallbach und die Märchen-Wandermeile mit der Drachenschlucht. Gmünd ist auch ein idealer Ausgangspunkt für einen erlebnisreichen Winterurlaub. Mit der Innerkrems, dem Katschberg und dem Goldeck liegen gleich drei Kärntner Skigebiete in unmittelbarer Nähe.

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Kurios: Die geteilte Kirche

Eine auf der Welt einmalige Kuriosität bietet das mittelalterliche Gmünd ebenfalls: Eine zweigeteilte Kirche, durch die eine befahrbare Straße führt. Auf der einen Seite der Straße liegt der Altarraum, von dem aus der Pfarrer auf die andere Seite der Straße in den Raum der Gläubigen predigt, die dort in zwei Stockwerken sitzen.

In der Kapelle der „Schmerzhaften Gottesmutter 1588“ wird erstmals urkundlich “ein Kreuz am Bichl” erwähnt. Der Altarraum im östlichen Teil der Kirche wurde um 1754 erbaut; der Emporen-Raum jedoch auf der anderen Straßenseite errichtet. Das Glöckchen am kleinen Türmchen wird selten geläutet, da Messen nur mehr bei Prozessionen während der Bitttage gelesen werden. Heute führt die Katschberg-Bundesstraße unter der Kirche vorbei; die Straße durch die Kirche ist jedoch noch existent.

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Warum die Kirche so erbaut wurde, ist nicht überliefert. Es wäre möglich, dass Verurteilte am Weg zum “Galgenbichl”, der ehemaligen Richterstätte Gmünds dort innehielten, um ihre Gebete zu verrichten. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Kaufleute, die mit ihrer Ware heil über die Berge, vorbei an Raubritterburgen kamen, an dieser Stelle Gott dankten.