Klagenfurterin fertigt Woll-Unikate

15 Kilometer Wolle verarbeitet die Klagenfurterin Regina Schwarzfurtner im Durchschnitt jeden Monat. Sie hat ihr Hobby zum (Neben-)Beruf gemacht, den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und kreiert gehäkelte Unikate für Groß und Klein.

Farbenfroh ist es bei Regina Schwarzfurtner. Sie hat sich in ihrer Wohnung in der Klagenfurter Innenstadt, wo sie mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen lebt, einen eigenen Raum eingerichtet, wo sie arbeitet und ihre bunten Schmuckstücke lagert. Während andere Frauen vielleicht Schuhe und Taschen sammeln, haben es Regina Schwarzfurtner Knöpfe, Stoffe, Wolle und Garne in unterschiedlichen Farben und Mustern angetan. Aus ihnen erschafft sie ihre gehäkelten Unikate.

Häklerin Regina Schwarzfurtner

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Regina Schwarzfurtner beschafft sich „Woll-Nachschub“

Schon das Befühlen des Materials sei für sie mit einer ganz eigenen Magie verbunden, sagt Regina Schwarzfurtner: „Wenn ich in den Wollladen gehe, muss ich alles einmal angegriffen haben und sage - das könnte das werden und das gefällt mir, das probiere ich jetzt einmal.“

Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 8.9.16

Aus Jugendhobby wurde Beruf(ung)

Das Häkeln begleitet sie schon seit ihrer Kindheit: „Ich kann mich erinnern, ich habe bei meiner Maturafeier einen selbstgehäkelten Pulli getragen. Aber im Laufe der Jahre - durch die Familiengründung - ist das ein bisschen eingeschlafen. Vor fast drei Jahren habe ich das Häkeln wieder für mich entdeckt. Ich habe dann angefangen, die Kinder meiner Freundinnen zu ‚behäkeln‘. Besonders den Mädchen gefallen ja vor allem die Blümchen und alle möglichen Dekos.“

Das Ganze habe dann irgendwann eine Eigendynamik entwickelt, die sie dazu ermutigte, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und ein Kleingewerbe anzumelden. Am liebsten entwirft und häkelt Regina Schwarzfurtner Babysets, Mützen, Taschen, Schultertücher. Aber auch Kundenwünsche erfüllt sie gerne.

Häklerin Regina Schwarzfurtner

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Die kleine Valentina beim Anprobieren eines Sommerkleides

„Vieles entwickelt sich wie von selbst“

Nach Anleitungen arbeitet sie selten, Vieles ergebe sich im Laufe eines Projekts wie von selbst: „Manchmal fühlt sich etwas nicht so gut an, dann fängt man noch einmal von vorne an. Manchmal greift man etwas an und denkt sich, das könnte eigentlich ganz etwas anderes werden, das wäre viel schöner. Abgesehen von den Maßen und den Farbwünschen bin ich stolz, dass mir fast immer freie Hand gelassen wird, wie das Werkstück am Ende dann aussehen darf. Es ist schon ganz oft vorgekommen, dass aus einem Pulli eine Jacke geworden ist, weil ich es als Jacke als schicker empfunden hätte als als Pulli. Es ist ein Prozess, der auch während des Häkelns stattfindet.“

Häklerin Regina Schwarzfurtner

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Kein Gespräch ohne Häkeln

Mittlerweile ist das Häkeln fast schon wie eine Sucht für sie geworden, sagt die Klagenfurterin. Wenn sie sich nicht gerade um den Haushalt kümmert, häkelt sie mehrere Stunden täglich. Es gibt so gut wie keine Alltagssituation, in der Regina Schwarzfurtner nicht ihre Arbeitsmaterialien bei sich hat: „Ich frage einfach: stört es dich, wenn ich häkle? Für mich gehört das zum Flow bei einem Gespräch dazu, dass ich häkle. Die meisten stört es nicht. Ich bin deswegen nicht weniger kommunikativ.“

Häklerin Regina Schwarzfurtner

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Regina Schwarzfurtner

So ist es für Regina Schwarzfurtner nicht abwägig, dass sie irgendwann einmal Gleichgesinnte in einem eigenen Handarbeitscafè zusammenbringen möchte. In den nächsten Monaten möchte sie ein Buch mit Geschichten rund um ihre große Leidenschaft schreiben.