Schibele-Scheibele - ein seltener Brauch

„Schibele-Scheibele“ heißt ein seltener Brauch im Gitschtal. Dabei werden am 23. Juni glühende Holzscheiben gekonnt weit geschleudert. Zwei Jahre lang musste das Fest wetterbedingt abgesagt werden, heuer war es wieder soweit.

Kurt Peturnig ist ein Kenner und Könner. Aus Buchenholz entstehen hunderte Scheiben, gekloben für den 23. Juni, den einstigen Sommerbeginn. Denn im julianischen Kalender, da sei die Sonnenwende auf den 23. Juni gefallen, so Peturnig.

Schibele Scheibele Scheibenschlagen Gitschtal

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Jede Scheibe ist Handarbeit. Damit sie am Abend beim „Schibele-Scheibele“ möglichst weit fliegt, werden die Kanten präpariert. Und auch ansonsten muss so einiges beachtet werden, sagt Peturnig: „Die Buchenscheibe muss trocken sein, aber der Schlagstecken grün.“

Schibele Scheibele Scheibenschlagen Gitschtal

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Der Könner wirft ins Tal

Um 20.00 Uhr geht es am 23. Juni los. Veranstaltungsort: Es gibt einen eigenen Schiebele-Scheibele-Platz über St. Lorenzen. Auch Kinder dürfen mitmachen und erste Versuche wagen. Ein bisschen Glück gehört neben Können zum Weitwurf dazu. Früher hieß es bei den Jugendlichen von St Lorenzen, wer das Schulhaus im Tal mit der glühenden Scheibe trifft hat gewonnen.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 24. Juni 2016

Zum Brauch gehört seit Jahrhunderten auch, dass sie der Werfer vor dem Abschlag laut etwas wünscht, gerne auch in Reimform. Früher haben die Jugendlichen des Ortes das Scheibenschlagen organisiert. Als die Tradition in jüngster Zeit zu versanden drohte, habe die Feuerwehr die Organisation übernommen, sagt Feuerwehrkommandant Michael Josef Kilzer.

Schibele Scheibele Scheibenschlagen Gitschtal

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Einer Rampe entlang wird die Scheibe (bei gutem Gelingen) ins Tal geschlagen