Polcenigo: Kunst aus und in der Natur

In Polcenigo, in der Provinz Pordenone, haben sich diese Woche internationale Künstler zum fünften „Landart-Meeting“ getroffen. Im Mittelpunkt stand dabei Kunst aus der Natur und in der Natur.

Im gesamten Alpenraum gibt es 110 archäologische Standorte, die die UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärte. Palù di Livenza bei Polcenigo ist ein Feuchtgebiet, das wegen seiner frühen Besiedelung dazu zählt.

SSC Landart Polcenigo

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Funde aus prähistorischer Zeit

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Bauern dort auf den Feldern erste Überreste aus der späten Jungsteinzeit. Erst in den 1960er-Jahren begannen die Trockenlegungsarbeiten. Dabei kamen Holzstrukturen ans Licht, wie auch eine große Anzahl von Keramikfragmenten und Werkzeugen aus Stein, die zu einem prähistorischen Ort der Jungsteinzeit gehören - mehr dazu in Pfahlbauten im Friaul sind Weltkulturerbe.

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Landschaft als Inspirationsquelle

In Palù di Livenza fand heuer das fünfte internationale „Landart-Meeting“ statt. Künstler aus aller Welt ließen sich von der einzigartigen Atmosphäre im sogenannten Humuspark inspirieren, interagierten mit der Landschaft und realisierten ihre Visionen und Ideen. Für die Landschaftskünstler bot die Veranstaltung auch die Möglichkeit, eine Woche lang gemeinsam Projekte zu realisieren und neue Techniken zu erfahren.

Initiatorin Gabriele Meneguzzi sagt, bei „Land-Art“ werde ausschließlich mit Materialien gearbeitet, die die Natur bereitstelle: „Die Idee ist, in die Natur einzutauchen, wie zum Beispiel ein Tier, um dann damit zu spielen.“

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„Wollen Phantasie wecken“

Marius Gvildis aus Litauen: „Die Natur ist von Haus aus schön. Es ist nicht wichtig, sie noch schöner zu machen. Ich will etwas neues kreieren mit meinem Herzen.“

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 14.5.16

Valentina Burel von der Kunstakademie Bologna: „Das erste Mal war ich beim Landart-Meeting im Jahr 2010 dabei. Es ist jedes Mal eine spannende Erfahrung für mich und meine Kollegen. Wir sind glücklich, wieder dabei sein zu können. Die Objekte entstehen entstehen meist spontan.“

Karin van der Molen aus Holland und ihre Künstlerkollegen haben zwei „Hörgeräte“ erschaffen. Zu dem Kunstwerk gehört ein großes, schwarzes Loch mit Wasser. „Das ist geheimnisvoll. Wir wollen die Phantasie der Leute wecken“, so die Landart-Künstlerin.

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Karin van der Molen und ihre Freunde bauten ein überdimensionales „Hörgerät“ aus Ästen

Freiluftmuseum jederzeit zu besichtigen

Die Objekte der Landschaftskünstler können jederzeit im Humuspark „Palù di Livenza“ entdeckt werden. Nähere Informationen erhalten Sie unter Humuspark Palù di Livenza.