„Familiengeschäfte“ am Stadttheater
Arbeit, Leistung, Fairness und Vertrauen, mit diesen Werten will Jack das Familienunternehmen auf Vordermann bringen. Ein kleiner Ladendiebstahl löst in der Komödie dann aber eine Lawine von Ereignissen aus: Jack muss sich plötzlich zwischen seinen hehren Werten und seiner halbwüchsigen Tochter entscheiden. Sie hat eine Flasche Shampoo mitgehen lassen, der Detektiv steht vor der Tür.
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 28.4.16
Wie sieht es jetzt mit der Ehrlichkeit aus? Nicht gut - zeigt der britische Erfolgsautor Alan Ayckbourn deutlich in „Familiengeschäfte“.
Stadttheater Klagenfurt
Schmaler Grat zwischen Recht und Unrecht
Regisseur Henry Mason: „Es ist eigentlich ein Stück über eine Gesellschaft und inwiefern wir uns selber schuldig machen, wenn wir schon bei sehr kleinen Dingen kompromittieren. Es ist ein Stück, das die Frage aufwirft: Wo zieht man die Grenze, was Recht und was Unrecht ist?“
Stadttheater Klagenfurt
Gesellschaftskritik inklusive
Diese Grenze verschiebt sich immer mehr. 13 Schauspieler zeigen auf der Bühne, was in einer Familie jenseits des schönen Scheins alles laufen kann. Werte wie Vertrauen oder Ehrlichkeit braucht hier keiner, aber dafür Geld und ein schönes Leben - am besten, ohne dafür viel zu arbeiten. Mord und Drogenschnuggel inklusive. Das Stück bietet bitterbösen britischen Humor mit einer gehörigen Portion Gesellschaftskritik.
Jack lernt dazu und am Ende hat es eine ganz andere Bedeutung, wenn er sagt: „Ich kümmere mich darum.“
Stadttheater Klagenfurt
Familienbande auf Probe gestellt
Eine Paraderolle für Alexander Jagsch: „Es macht richtig Spaß, weil man nicht das Gefühl hat, dass man eine reine Komödie spielt. Ich habe mich schon auch so gefühlt, dass ich einen Krimi spiele und dass ich etwas Tragisches spiele. Das ist dannviel mehr als eine reine Komödie.“
Das Stück endet schließlich, wie es begonnen hat. Mit einem Familienfest, nur unter ganz anderen Vorzeichen. Es wird klar: „Wir sind eine Familie“ und niemand sollte sich mit dieser Familie anlegen - schon gar keine neugierigen Schnüffler. Nur eine Person spielt dieses Spiel am Ende nicht mehr mit und das ist ausgerechnet die Tochter, die die ganze Sache ins Rollen gebracht hat. Mit Martin Bermoser steht auch ein gebürtiger Kärtner auf der Bühne.
Stadttheater Klagenfurt
Aufführungen bis 28. Mai
Aufführungen sind bis 28. Mai geplant. Die Vorführung dauert cirka drei Stunden und zehn Minuten, inklusive einer Pause von 20 Minuten.