Jungunternehmer vernetzen sich

Das Netzwerken steht im Zentrum der PODIM-Konferenz in Marburg. Jungunternehmer aus dem gesamten Alpe-Adria-Raum treffen einander zum Austausch und um gemeinsame Ideen zu entwickeln. Auch neue Projekte werden gestartet.

„Start-Up“-Unternehmer sind junge, dynamische Firmengründer, die sich mit neuen Geschäftsmodellen am Markt positionieren wollen. Der Alpen-Adria-Raum bietet zahlreiche Gelegenheiten für kreative Köpfe, ist Alexander Mann überzeugt.

Er studierte internationale Wirtschaftsbeziehungen und war schon immer begeisterter Bastler. Nach zwei Jahren Entwicklung bietet er seit diesem Frühjahr bunte Kartonmöbel an. Im Internet kann aus hunderten Designs ausgewählt werden. Mann ist gerade dabei, sein eigenes Unternehmen für bunte Kartonmöbel zu etablieren.

Jungunternehmer startups Treffen Laibach

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Kärnten als Ausgangspunkt für Zusammenarbeit

In der Kärntner „Start-Up“-Szene ist der gebürtige Rosentaler erfolgreich verankert. Er war „Gründer des Jahres 2014“ und will Jungunternehmer aus den Nachbarregionen zusammenbringen: „Jetzt haben wir heuer schon zum fünften Mal ein Start-Up-Live-Event gehabt. Interessant ist, dass wir schon zwei Mal hintereinander das als trilaterales Event aufgezogen haben. Die ganze Veranstaltung ist auf englischer Sprache. Wir haben jedes Jahr extrem viele Teilnehmer aus Italien und Slowenien, die da her nach Kärnten kommen.“

Sendungshinweis:

„Servus, Srečno, Ciao“, 7.5.16

Federico und Matija lernten einander hier kennen. Entstanden ist eine originelle Geschäftsidee, die die beiden grenzübergreifend verwirklicht haben: Eine Brille, mit der der Träger - mit Hilfe von kleinen, bunten Baustellen - seine Gefühle zum Ausdruck bringen kann.

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Egal ob glücklich oder genervt - diese Brille eröffnet seinem Träger neue Möglichkeiten, seine momentane Stimmung zu zeigen

„Design-Objekte sind niemals vollendet“

Federico Vitiello aus Triest beschäftigt sich seit seiner Kindheit gerne mit Lego, die bunten Bausteine waren schon immer seine Leidenschaft: „Man kann kreativ sein - es gibt kein Richtig oder Falsch. Auch Design-Objekte sind niemals vollendet. Du fängst einfach an zu bauen, dann adaptierst du etwas und verbesserst deine Kreation. Das ist für mich eine schöne Metapher, wie man auch im Leben viele Dinge angehen sollte.“

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Matija Milkovič Biloslav

Matija stammt aus Slowenien. Er schätzt den Austausch mit seinem italienischen Geschäftspartner. "Ich bin gerlernter Industriedesigner und Federico kommt aus dem Marketing. Wir ergänzen uns gut, aber gerade dass wir beide aus anderen Ländern kommen, bringt interessante neue Ideen zutage. So zu arbeiten ist für uns beide eine sehr positive Erfahrung.“

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Jure Grahek

Slowenien startet kreativ durch

„Im ehemaligen Jugoslawien mussten sich die Betriebe keine Gedanken um neue Designs oder Vermarktung machen. Jetzt ist es normal, ständig neue Produkte auf den Markt zu bringen. Nur so können wir für unsere Kunden attraktiv bleiben“, sagt Jure, der in seiner Laibacher Firma Plastik zu Gebrauchsgegenständen verarbeitet. Gemeinsam mit seinem Partner aus Kärnten entwickelt er neue Konzepte für Produkte aus Plastik und Karton.

Eine Möglichkeit zum Austausch haben Interessierte auch ab Mittwoch, bei der PODIM-Konferenz in Marburg, wo viele neue Ideen entstehen sollen, die die Wirtschaft im Alpen-Adria-Raum beleben.

Jungunternehmer startups Jure Mann Firma Laibach

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„Jeder kann vom Anderen lernen“

Alexander Mann: „Die Leute, die Jungunternehmer sind, die Startups gründen, die Erfinder sind, die sehen die Grenze überhaupt nicht. Da wird kommuniziert, da wird ausgetauscht, da wird über die Grenze gefahren. Die Grenze ist eigentlich nicht existent. Jeder sieht sich selbst als Teil dieser Region.“

Die Nachbarn im Dreiländereck können voneinander lernen und - wenn sie sich zusammentun - können sie gemeinsam Vieles bewegen, ist Alexander Mann überzeugt: „Die Start-Up-Community in Slowenien ist extrem top vernetzt. Sie wissen auch, sie sind alleine viel zu klein, um gesehen zu werden in der Welt. Sie müssen sich mit Nachbarregionen zusammenschließen, um überhaupt eine kritische Masse hinzukriegen.“

„Das Gleiche ist bei den Italienern. Die haben erst vor ein paar Jahren richtig angefangen, auf diese Szene aufzuspringen und sind alle hellauf begeistert, dass wir ein trilaterales Ecosystem aufbaut mit einer Dachmarke, das global sichtbar wird." Daran wird gerade gearbeitet. Neue Impulse können dabei nicht schaden“, sagt Alexander Mann.

Jungunternehmer startups Alexander Mann

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Netzwerken bei PODIM-Konferenz in Marburg

Er wird mit einer Kärntner Delegation nach Marburg zur „PODIM-Konferenz“ reisen: „Das ist eine der ältesten Start-Up-Konferenzen - also das war schon eine Start-Up-Konferenz, bevor es das Wort Start-Up überhaupt erst gegeben hat. Heuer findet sie zum 36. Mal statt. Das kennen leider viel zu wenige Leute. Das ist echt hochklassig - die Startups und die Jungunternehmer kommen aus allen drei Ländern zusammen, quatschen miteinander, es gibt wirklich einen regen Austausch.“

Neben Workshops und Vorträgen steht bei der Konferenz das Thema „Versteckte Stärken von Startups oder wie sie die Geschäftswelt verändern“ im Mittelpunkt. Sie findet am 11. und 12. Mai in Marburg statt.

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