„Praitl“ - Palmbuschen aus dem Kanaltal
Im Val Filza hoch über Ugovizza liegt noch immer jede Menge Schnee. Doch hier wachsen auch die schönsten Wachholdersträucher. Der Almbauer Sebastian Mischkot sammelt diese immergrüne Pflanze, weil sie einer der wichtigsten Bestandteile des Praitls des Kanaltaler Palmbuschens ist. „Normalerweise verwenden wir nur Weide und Wachholder für den Praitl. Manchmal finden sich auch Zweige der Traubenkirschen im Praitl“, sagt Mischkot.
ORF
Früher für Schutz der Tiere verwendet
Mit der Palmprozession wird der Einzug Jesu in Jerusalem dargestellt. Im Kanaltal lebt diese Tradition schon seit dem Mittelalter. Der Praitl hat hier im Volksglauben seit jeher eine besondere Bedeutung, sagt der Volkskundler Raimondo Domenig: „Früher wurde der Praitl unter dem Dach hineingesteckt aus Schutz vor einem Blitz. Der Praitl wurde aber auch vor dem Stall gelegt, damit die Kuh nicht krank wird.“
Um diesen uralten Volksglauben in der Tradition der Kanaltaler Bevölkerung auch für die Zukunft zu bewahren, wird den Schülerinnen und Schülern der Uggovitzer Grundschule kurz vor Palmsonntag die Bedeutung und die Entstehung eines typischen Praitls erklärt. Den Älteren des Ortes ist es ein Anliegen, das althergebrachte Wissen um Pflanzen und Gestaltung des Palmbuschens weiterzugeben.
Sendungshinweis:
Servus, Srecno, Ciao, 19.3.2016
Tradition an Kinder weitergeben
Diese Demonstration ist eine Initiative der Gemeinde Malborghetto Valbruna, sagt Alessandro Oman, Bürgermeister der Gemeinde: „Die Tradition des Praitls zu bewahren ist deshalb so wichtig, damit die Kinder mit ihren Wurzeln, mit ihrer Heimatregion verbunden bleiben. Es ist ein religiöser Brauch, der tief in die Bevölkerung hineinreicht und von Generation zu Generation weitergereicht wurde.“
ORF
Der Palmsonntag ein wichtiger religiöser Festtag für die Kanaltaler Bevölkerung.
ORF