Knasttiere: Unschuldig hinter Gittern
Eveline Pekarek, Tierärztin und Tiko-Präsidentin, erklärte, warum die Tiere so lange im Tierheim bleiben müssen: „Das Tier kommt zu uns, es ist eine behördliche Abnahme, wird uns aber nicht übereignet. Das Tier ist also quasi noch im Eigentum des Inhaftierten und wir müssen warten, bis es uns übereignet wird“, sonst dürfe für das Tier kein neuer Besitzer gesucht werden.
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Menschenrecht gegen Tierrecht
Akiras betrunkenes Herrchen wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen, sie hat Aussichten auf rasche Entlassung. Anders als Rudi; der Rassehund wartet schon seit 2012 im Tierheim auf sein inhaftiertes Herrchen.
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“, 3.10.2015
Pekarek sagte dazu: „Es ist natürlich ein Menschenrecht, dass er sein, vielleicht auch sehr geliebtes, Tier nicht verliert. Aber es ist auch ein Tierrecht, dass es nicht jahrelang hinter Gittern muss, weil sein Besitzer etwas verbrochen hat. Das Tier hat ja nichts verbrochen.“ Eine Ethikkommission hat nun entschieden, dass für Rudi ein neues Herrchen gesucht werden darf.
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Jung vor alt
Allein 2014 wurden 94 Tiere behördlich abgenommen, fünf Herrchen sitzen im Gefängnis, 15 in der Psychiatrie. Ansonsten läuft es im Tierheim wie im normalen Leben auch. Die Jungen und Schönen sind begehrt, die Alten oder Kranken haben es schwer: „Es ist ein Problem unserer Gesellschaft, dass das junge Schöne eher weg geht als das kranke Alte und die Notfälle die wir hier haben. Trotzdem gibt es auch immer wieder Erfolgsgeschichten und man darf daher die Hoffnung nie aufgeben."
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Andere Langzeitinsassen haben schlichtweg die falsche Rasse oder Farbe. Besonders unbeliebt ist Schwarz. Anders als seine braunhaarige Schwester ist Shar Pei Gino schon seit drei Jahren in Tiko. Rottweiler-Mischlingshündin Sani seit 2008. Bei süßen jungen Kätzchen dauert es oft nur wenige Tage, bis sich ein neuer Besitzer findet. Im Durchschnitt vermittelt das Tiko aber mehr als 1.000 Tiere im Jahr an neue Besitzer.