K.u.k-Luftkissenboot stach in See
Das komplett aus Holz gebaute Luftkissenboot wiegt etwa sechs Tonnen. Die Bauzeit betrug zweieinhalb Jahre. Es wurde nach Original-Plänen aus dem Jahr 1915 von mehr als 50 vorwiegend regionalen Firmen zusammengebaut.
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Spezialtransport in Richtung Wörthersee
Letzte Handgriffe erfolgten Montagfrüh am Parkplatz einer Tischlerei am Klagenfurter Flughafen, dann wurde es mit einem Spezialtransport in Richtung Wörthersee bewegt. Ein Routineunterfangen für Transportunternehmer Karl Kokarnig - obwohl es auf der Tarviserstraße neben dem Lendkanal manches Mal recht eng wurde: „Es war nicht so schwierig. Wir machen das tagtäglich“.
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Schließlich wurde das Boot mit einem Spezialkran in den Lendkanal gehoben. Im seichten Wasser musste die Feuerwehr Krumpendorf mit einem Abschleppseil aushelfen, ehe das Holzboot im Wörthersee Vollgas geben konnte.
„Schuhe verboten“ bei der Jungfernfahrt
Der ORF war bei der Jungfernfahrt mit an Bord. Gesteuert wurde das 720 PS starke Boot von Ewald Winter - er war 35 Jahre lang Kapitän im Liniendienst am Wörthersee. Schuhe an Bord waren bei der Jungfernfahrt übrigens verpönt, das Holz ist zu wertvoll.
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Luftkissen: Verbesserte Gleitfähigkeit
Kapitän Winter: „Das Schiff hat drei Motoren, zwei Antriebsmotoren mit jeweils 280 PS und die Turbine mit 140 PS. Das Luftkissen hat die Funktion, dass das Schiff schneller ins Gleiten kommt. Beim Beschleunigen kann man das Luftkissen dazu schalten“.
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Eine Million-Euro-Boot kostete keinen Cent
Die Initiatoren des Projekts kostete das Schiff keinen Cent. Sämtliche Materialien wurden gesponsert, um Teil eines großen Ganzen zu werden. Der Wert des Boots wird auf eine Million Euro geschätzt.
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 31.8.2015
Angestoßen wurde das Projekt von Walter Krobath: „Ich glaube, der Stolz liegt darin, dass man sagt: Vor 100 Jahren war das das innovativste Boot der Welt, das von Österreichern gebaut worden ist. Ich glaube, wir können auf unsere Tradition sehr stolz sein“.
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Künftig „historische Ausfahrten“ geplant
Tischlermeister Gottfried Riepl: „Wir sind sehr begeistert. Die letzten zweieinhalb Jahre drehten sich immer um die Frage: Wird es funktionieren? Es gibt ja keine Vergleichswerte, vor 100 Jahren gab es wohl ein Buch von den Versuchsfahrten, aber ob es wirklich funktionieren kann, wussten wir nicht“.
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Was mit dem Boot im Wörthersee künftig passieren wird ist noch unklar. Auf dem neuen und doch 100 Jahre alten Boot sind zumindest schon einmal „historische Ausfahrten“ geplant.
Link:
Kärntner bauen k.u.k. Luftkissenboot nach (kaernten.ORF.at; 7.11.2013)