Klagenfurt beschäftigt erstmals Stadttänzerin

Nicht nur ganz Kärnten, auch die Landeshauptstadt Klagenfurt muss insgesamt elf Millionen Euro einsparen. Trotzdem beschäftigt die Stadt in diesem Monat erstmals eine eigene Stadttänzerin.

Die Stadt Klagenfurt beherbergt heuer erstmals eine Stadttänzerin. Anfang Mai bezog Dagmar Dachaucher im Klagenfurter Europahaus Quartier. Einen Monat lang arbeitet und recherchiert sie in Klagenfurt für ihr Solo „Wunderbare Jahre“. Dafür erhält sie ein Stipendium in der Höhe von 1.600 Euro. Mit dem Projekt hat sie sich in einer internationalen Auschreibung gegen zwölf Mitbewerber durchgesetzt.

Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 11. Mai 2015

Dagmar Dachauer: „In dem Projekt setze ich mich generell mit dem Wiener Walzer im Zusammenhang mit dem Wiener Kongress auseinander. Es interessiert mich dabei besonders die Koppelung mit der nationalen Identität Österreichs. Was sind die Schichten, die unter dieser Süße, den Klischees und den Stereotypen des Wiener Walzers liegen?“

Dagmar Dachauer Stadttänzerin

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Dagmar Dachauer

Mathiaschitz für Fortbestand „guter Projekte“

Die Tanzresidenz Dagmar Dachauers ist Teil der zeitgenössischen Tanzreihe, die zum zweiten Mal stattfindet. Trotz Sparmaßnahmen setzt die Stadt auf Nachhaltigkeit, um dem lange vernachlässigten zeitgenössischen Tanz einen größeren Stellenwert einzuräumen, sagt Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz: „Ich bin absolut gegen einen Kahlschlag in der Kultur und ich glaube, dass gute Projekte, die man im Vorjahr begonnen hat - wie jenes des zeitgenössischen Tanzes - weiterziehen sollte.“

Dagmar Dachauer Stadttänzerin

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Tanzreihe soll Zuschauern Angst nehmen

Mit „Wunderbare Jahre“ nähert sich Dagmar Dachaucher der österreichischen Identität im Dreivierteltakt auf ironisch-heitere Weise an. Die Tanzreihe umfasst insgesamt zehn Veranstaltungen.

Ingrid Türk-Chlapek fungiert als Kuratorin der Tanzreihe: „Ich denke, ein wichtiger Punkt der Reihe ist es, zu entängstigen. Viele Menschen gehen an den zeitgenössischen Tanz mit der Erwartung heran, dass sie ihn möglicherweise nicht verstehen. Das ist eigentlich nicht nötig. Wenn wir auf uns hören, erschließt sich vieles von selbst.“

Am 28. Mai wird „Wunderbare Jahre“ in der Stadtgalerie gezeigt. Am Dienstag, 12. Mai um 19.00 Uhr stellt sich die Stadttänzerin den Klagenfurtern vor. Premiere feiert das Projekt am 12. und 13. September im Plesni Theater in Laibach.