Anlaufstelle für Mädchen in Klagenfurt
Das Mädchenzentrum in Klagenfurt ist ein unter anderem vom Land Kärnten gefördertes Sozialprojekt, das sich in den vergangenen zwanzig Jahren zu einer „Institution“ entwickelt hat: Zahlreiche Mädchen und junge Frauen zwischen zwölf und 27 Jahren besuchen es regelmäßig, um Rat zu suchen, wenn sie Probleme mit ihren Eltern oder im Freundeskreis haben, wenn der Stress in der Schule zu groß ist, wenn sie unsicher sind, welchen Beruf sie einmal ergreifen möchten oder einfach nur, um sich auszutauschen.
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Rückzugsort für Mädchen
Das Team informiert, berät und begleitet die Mädchen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen. Die Beratungen sind kostenlos, vertraulich und - wenn gewünscht - auch anonym. Das Mädchenzentrum in Klagenfurt steht jedem offen.
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Das ist der Leiterin, Christine Erlach, sehr wichtig: „Wir wollen Räume für Mädchen schaffen, wo sie sich wohlfühlen, wo sie willkommen sind - egal welche Kultur und welcher Hintergrund - und wo sie ein Stück weit auch aussteigen können, aus dem alltäglichen ständig beobachtet sein und Mädchen oder Frau sein können, wie sie es gerne wollen. Hier sollen sie die Räume und die Menschen finden, die sie auch so akzeptieren, wie sie sind.“
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Sendungshinweis:
„Servus, Srečno, Ciao“; 25. April 2015
Schwerpunkt: Berufsorientierung
Ein wichtiger Punkt ist die Berufsorientierung, denn nicht nur Einheimische, vor allem auch Migrantinnen haben es oft schwer, fernab der Heimat einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden. „Ich bin schon Kosmetikerin in Mazedonien. Ich habe bis jetzt keinen Job hier gefunden. Ich würde auch etwas anderes machen, zum Beispiel im Handel arbeiten, als Einzelhandelskauffrau. Das ist ein guter Beruf“, sagt die 23 Jahre alte Jehona Jusufi aus Mazedonien.
Die Mädchen bekommen von ihren Betreuerinnen Tipps, wie sie ihre Bewerbungsunterlagen auf Vordermann bringen oder sich auf Vorstellungsgespräche vorbereiten können. Mit Übungen lernen sie herauszufinden, wo ihre Stärken und Schwächen liegen und welche ihrer Neigungen und Interessen zu welchen Berufsbildern passen. Die 23 Jahre alte Sarah Oberlerchner, die seit Februar an diesem Kurs teilnimmt, hat dadurch jetzt schon konkretere Vorstellungen für ihre Zukunft: „Ich möchte gerne in den Gartenbereich gehen und als Gartengrüngestalterin arbeiten. Ich fühle mich hier sehr wohl, alle sind sehr nett und hilfsbereit.“
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Gemeinsame Freizeitaktivitäten
Gemeinsam werden im Mädchenzentrum auch Ideen für die Freizeitgestaltung gesammelt - ob Kurse zur Selbstverteidigung, Ausflüge oder gemeinsame Kochaktionen. Themen, die Mädchen bewegen - wie zum Beispiel sexueller Missbrauch oder Essstörungen - werden regelmäßig auch in Workshops und Theaterstücken aufgearbeitet.
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Theaterstück über Essstörungen
Die Schauspielerin Sarah Kühl vom Theater WalTzwerk setzt sich zum Beispiel in dem Stück „Und auch so bitter kalt“ nach dem gleichnamigen Roman von Lara Schützack mit dem Thema Essstörungen auseinander.
Kontakt
Das Mädchenzentrum in Klagenfurt ist montags, dienstags und donnerstags von neun bis zwölf Uhr und von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, freitags immer von neun bis zwölf Uhr und an jedem ersten Donnerstag im Monat bis 18.00 Uhr. Nähere Informationen erhalten Sie unter Mädchenzentrum Klagenfurt.
Es beschreibt aus der Perspektive der jüngeren Schwester, wie sich die Hauptdarstellerin Lucinda durch die Verweigerung zu essen gegen das Leben auf Erden entscheidet. Völlig hilflos muss ihre Familie Lucindas radikalen Weg miterleben. Dieses Stück soll dabei helfen, die Ursachen von Essstörungen und die Gefühlswelt von Betroffenen kennenzulernen.
Angebot auf ländlichen Raum erweitert
Das Engagement des Mädchenzentrums wurde bereits mit mehreren Preisen gewürdigt, wie zum Beispiel mit dem „esf Innovationsaward 2012“ für innovative Frauenprojekte. Die Gründerin des Mädchenzentrums, Brigitte Janshoff, wurde mit der FEMME 2015 für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Seit zwei Jahren haben auch Jugendliche im ländlichen Raum die Möglichkeit, auf das Angebot des Mädchenzentrums zurückzugreifen.
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Michaela Slamanig, die Frauenbeauftragte des Landes Kärnten: „Ich denke, Mädchen in der Region haben andere Voraussetzungen wie Mädchen in der Stadt - zu Informationen zu kommen und einfach zu schauen, was es in ihrer Region alles gibt. Das Mädchenzentrum kooperiert mit den Institutionen vor Ort und es wird gemeinsam überlegt: Was brauchen die Mädchen ganz speziell in dieser Region und was kann das Mädchenzentrum dazu anbieten.“
Neben dem Mädchenzentrum in Klagenfurt unterstützt das Frauenreferat des Landes Kärnten seit 2001 folgende Projekte in der Frauenarbeit:
- FiT (Frauen in die Technik)
- MuT (Mdächen und Technik)
- SpACe (Stärken und Potenziale analysieren - Chancen entdecken)
- BOMM (geschlechterreflektierte Angebote zur Berufsorientierung im Rahmen der Messe BeSt³) und den
- GIRLS DAY
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„Girls Day“: Schnuppertag für Volksschülerinnen
Die Idee für den „Girls Day“ stammt aus den USA. An diesem seit 1993 jährlich durchgeführten „Take our daughters to work“-Tag besuchen Schülerinnen ihre Eltern, Verwandten oder Bekannten an deren Arbeitsplatz und bekommen so einen Einblick in deren berufliche Tätigkeit. Seit einigen Jahren findet diese Idee auch in Europa immer größeren Anklang. In Österreich wird der „Girls Day“ in einigen Bundesländern bereits seit 2001 veranstaltet. Dadurch soll langfristig eine Trendwende bei der Berufsorientierung von Mädchen unterstützt und ihnen einen neuen Blick auf die Berufswelt eröffnet werden – abseits von traditionellen Rollenbildern und Klischees.
Heuer fand die Auftaktveranstaltung zum „Girls Day“, die in Zusammenarbeit mit dem Mädchenzentrum Klagenfurt organisiert wurde, am 23. April im Fahrzeughaus Kropfitsch in Klagenfurt statt. Dabei hatten die Schülerinnen die Gelegenheit, einen Einblick in den „Werkstätten-Alltag“ zu erlangen. Sie konnten ihre handwerklichen Fähigkeiten auch selbst beim Auto- und Motorrad-Check erproben.