Kolibris im Einkaufszentrum

Im Kolibri-Zentrum in Torreano di Martignacco - in der Nähe von Udine - schwirren und schimmern die „Juwelen“ der Lüfte. Seit einem knappen Jahr haben dort Kolibris ein Zuhause gefunden, die früher im Schlosspark von Miramar lebten.

Das Shopping Center „Città Fiera“ bei Udine betreten die meisten nur, um einzukaufen. Kaum jemand würde ein Forschungszentrum für Kolibris im Untergeschoß vermuten. Eingerichtet wurde das Zentrum an diesem ungewöhnlichen Ort, weil die Geschäftsinhaber im Einkaufszentrum sich auch finanziell daran beteiligten. Zuvor war es lange im Park von Schloss Miramare beheimatet.

SSC Kolibrizentrum

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Weil Kolibris sehr sensibel sind und stark auf Umwelteinflüsse reagieren, müssen die Besucher keimfrei sein. Dazu gehören Hand- und Schuhdesinfektion. Die gesamte Luft des Areals wird neun Mal pro Stunde gereinigt und entspricht somit dem Luftstandard eines OperationssSaals, alles zum Schutz der zarten Vögel.

Stefano Rimoli, Direktor Kolibri-Zentrum: „Wir sind leider das einzige Forschungszentrum in ganz Europa mit einer stabilen Kolobri-Kolonie in ganz Europa. Sie sind sehr speziell und unglaublich schwierig zu halten. Sie brauchen ein besonderes Klima, sterile Luft, Nahrung, die in einem Labor hergestellt werden muss. Glücklicherweise haben wir mittlerweile die dritte Generation erfolgreich gezüchtet.“

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Stefano Rimoli

Sendungshinweis:

Servus Srecno Ciao; 13.12.2014

Kleine Hochleistungskörper

Bis zu 50 Mal in der Sekunde schlagen Kolibris mit ihren Flügeln. Die 40 schillernden Geschöpfe sind alle einzeln untergebracht, denn sie reagieren aggressiv auf Artgenossen, zumindest außerhalb der Paarungszeit. Rimoli nennt seine Kolibris „Aliens“, soviele Meisterleistungen vollbringen sie. Denn obwohl sie Vögel seien, können sie mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h fliegen. Sie fliegen sogar rückwärts, so Rimoli: „Ihr Herz schlägt 1.200 Mal in der Minute und deshalb müssen sie auch extrem viel fressen und viele Blumen anfliegen. Genau darum sind sie auch sehr wichtig als Pollenüberträger. Sie bestäuben gut 80 Prozent der Pflanzenwelt von Südamerika.“

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Im Kolibrizentrum tummeln sich außerdem 40 verschiedene Arten von Schmetterlingen, eine Kolonie von Blattschneideameisen, Flamingos und Ibise, Kakadus oder Papageien. Die zwei Faultier-Schwestern trifft man meistens schlafend an, sie sind pro Tag nur rund 15 Minuten lang wach.

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