Botanik-Paradies zu jeder Jahreszeit
Der Botanische Garten Klagenfurt bietet Botanikern und Interessierten aus aller Welt neben Plätzen zum Verweilen und Entspannen auch zehntausende wissenschaftliche Aufzeichnungen und ist damit international von Bedeutung.
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Einzigartige Wachstumsbedingungen
Einige der 3.000 verschiedenen Pflanzen finden sich ausschließlich im Botanischen Garten. Dieser ist zwischen den Felswänden des Klagenfurter Kreuzbergls eingebettet und bietet spezielle klimatische Bedingungen, die eine Vegetation hervorbringen, die anderswo kaum zu finden ist. Die Felswände spenden zum Beispiel den sogenannten „Euphorbien“ die benötige Wärme und Trockenheit. Diese Pflanzen sehen zwar wie Kakteen aus, sind aber keine. Außerhalb von Afrika kommen sie nur im Botanischen Garten vor.
Eine artverwandte Pflanze kommt auch in Kärnten auf Wiesen vor. Doch ihre „weiße Milch“ ist giftig und wird oft als Warzenkraut verkannt. Auch Kakteen gedeihen hier, ein gutes Beispiel ist der „Schwiegermutterstuhl“ - der, anders als einem der Name nahelegt - ganz und gar nicht zum Niedersitzen einlädt.
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Samenproduktion für weltweite Auslieferung
Vom Botanikzentrum aus werden aber auch verschiedenste Samen in 360 botanische Gärten weltweit geliefert. Die Samenkörner werden getrocknet und kommen in den internationalen Samentausch, so Eberwein.
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Auch die Vermehrung der Pflanzen wird im Botanikzentrum erforscht. Hier gibt es gravierende Unterschiede. Während sich einige Stammblütler mithilfe von Pilzmücken vermehren, produzieren andere einen Fleischgeruch, durch den Fliegen angelockt werden. Manche Pflanzen vermehren sich auch durch den Besuch der Fliegen.
Erfolgreiche Erhaltung bedrohter Kulturen
Immer wieder werden bedrohte Pflanzen die unter Artenschutz stehen geschmuggelt, manchmal beschlagnahmt. Einige landen dann in Klagenfurt. Laut Eberwein habe der Botanische Garten Klagenfurt in Bezug auf Bromelien-Kulturen bereits internationale Bekanntheit. Dies sei der Grund, weshalb viele Pflanzen zur dauerhaften Erhaltung nach Klagenfurt geliefert werden. Viele werden seit einigen Jahren erfolgreich kultiviert. Der Botanische Garten ist somit auch für die Erhaltung von bedrohten Kulturen zuständig. Die speziellen klimatischen Verhältnisse prädestinieren ihn dafür auch auf internationaler Ebene.
Herbarien: Datenschätze der Wissenschaft
Im Inneren des Botanikzentrums finden sich tausende Werke, die die Entstehung verschiedener Pflanzen, ihre Identität oder Ihre Heilwirkung nachweisen. Wichtig sind diese so genannten Herbarien für Wissenschaftler aus aller Welt, aber auch für Schüler und Studenten aus Kärnten.
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Laut Eberwein sind es „Schätze“ an Pflanzendaten, aber auch an ökologischen und ethnobotanischen Daten, da sie Hinweise darauf geben, wie man Pflanzen in früheren Zeiten verwendet hat. Die wissenschaftlichen Bücher werden von den Mitarbeitern selbst in mühevoller Kleinarbeit vor dem Verfall gerettet.