1. WK: Tapfere Postbeamtin ausgezeichnet

Während des ersten Weltkrieges galt Kötschach-Mauthen als wichtiger strategischer Punkt für die karnische Front. Dies machte den Ort zu einem Hauptangriffsziel italienischer Truppen. Eine junge Postbeamtin tat sich damals durch ihre Tapferkeit hervor.

Erster Weltkrieg, Schauplatz Kärnten: Um den tausenden Soldaten, die zwischen 1915 und 1917 am Karnischen Gebirgskamm um jeden Zentimeter in einem Stellungskrieg kämpften, die Verwundetenversorgung und Nachschub zu gewährleisten, hatte Kötschach-Mauthen im Gailtal als Etappenziel im Truppenaufmarschgebiet höchste Bedeutung. Villach diente 1915 als Hauptquartier im Krieg mit Italien.

Erster Weltkrieg Kötschach Mauthen

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Kaiserlicher Besuch im Gailtal

Befehlshaber des Abschnittes war der spätere Kaiser Karl. Er reiste mehrmals, zuweilen in Begleitung seiner Gattin Zita, ins Gailtal, um die Kampfmoral der Truppen zu stärken. Kötschach-Mauthen hatte für die karnische Front eine besondere strategische Bedeutung. Von hier aus wurde der Nachschub über Gebirgsseilbahnen zu den obersten Stellungen bis ins Lesachtal gebracht.

Sendungshinweis:

„Kärnten Heute“, 20.8.14

Folglich gingen bereits im zweiten Kriegsjahr Granaten auf die Region nieder. Große Teile des Ortes lagen unter schwerem italienischem Artilleriebeschuss. Es war die Antwort auf die monströsen Geschütze der 42cm Haubitze mit denen österreichische Soldaten bis Tischelwang, das heutige Timau, feuerten. Auch das Kötschacher Schulhaus und das örtliche Postamt wurden getroffen.

Erster Weltkrieg Kötschach Mauthen

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Postfrau erhielt Tapferkeitsmedaille

Die Postfrau Anna Glantschnig überlebte. Sie war die Erste, die das Codewort „Schwarzer Fall“ am Telegraphen hörte, und sofort den Abschnittskommandanten alarmierte, da italienische Truppen im Anrücken waren. Dafür erhielt sie später vom Kaiser eine Tapferkeitsmedaille - für eine Frau eine höchst unübliche Auszeichnung.

Erster Weltkrieg  Medaille

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Ende 1916 stand Kötschach-Mauthen dann in Flammen.