„Grüne Matura“ für Jäger in Schloss Mageregg

Rund 130.000 gemeldete Jäger gibt es in ganz Österreich und es werden immer mehr. Vor der Jagd muss die so genannte "Grüne Matura“ abgelegt werden. In umfangreichen Kursen der Kärntner Jägerschaft werden die Teilnehmer auf die Prüfung vorbereitet.

Der Wald ist das Arbeitsfeld der Jäger und sie sollten ihn in- und auswendig kennen. Im Intensivkurs in Schloss Mageregg in Klagenfurt werden angehende Jäger darauf vorbereitet, inklusive Lehrrevier für die Praxis. Kursleiterin Elisabeth Schaschl: „Man nennt die Prüfung nicht umsonst die ‚Grüne Matura‘. Es ist ein sehr vielseitiges Programm. Man bekommt das umfangreiche theoretische Grundwissen, sowie die praktische Ausbildung am Schießplatz."

Dazu zählen Wildkunde, rechtliche Grundlagen wie Jagd-, Natur- und Tierschutzgesetze, Schießausbildung, das Hundewesen sowie die Wildbrethygiene und Wildkrankheiten, so Schaschl. Dennoch Hebt Schaschl hervor, dass man trotz des Lehrganges nicht am Ende der Entwicklung sei, denn man lerne nie aus.

Jagd Intensivkurs Führung Wald

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Die Kursteilnehmer bekommen vor Ort auch Unterricht in jagdlicher Infrastruktur wie Futterkrippen, Lecksteinen oder auch Informationen über die Bauweise von Hochsitzen.

Jagd Intensivkurs Schaschl

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Elisabeth Schaschl.

Sendungshinweis:

Kärnten Heute, 14. August 2014

Viele Jungjäger kommen bereits aus Jagdfamilien, für andere war es die Verbundenheit zur Natur, die das Jagdinteresse weckte. Teilnehmerin Nina Gollmann: „Ich habe bisher mit dem Thema Schießen wenig zu tun gehabt. Waffen gehören dazu, das ist nichts was eine Frau nicht auch lernen könnte.“

Eine Herausforderung ist der Kurs allemal. Teilnehmer Werner Mack beschreibt das Ausmaß des Arbeitsaufwandes: „Wir haben ungefähr 120 Stunden in der Ausbildung und es wird erwartet, dass wir noch einmal 120 Stunden zuhause selbstständig lernen. 240 Stunden, das sind ungefähr sechs Arbeitswochen, die man dazu investieren muss“, so Mack.

Jagd Intensivkurs Schießen

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Vortragende fiebern bei Prüfung mit

Nach zwei Wochen Intensivkurs, mehreren Wiederholungseinheiten und Schießübungen wird es ernst für die 30 Teilnehmer. Sie sind jedoch nicht die Einzigen, die bei der Prüfung nervös sind, verrät Vortragender Gerald Eberl: „Bis zum letzten Kandidaten zittert man mit, weil man doch eine gewisse Verantwortung trägt und auf den Vortragenden vielleicht auch etwas zurückfallen kann, wenn man die Inhalte nicht richtig vermittelt hat.“ Dies versuche man durch eine Evaluation des Intensivkurses zu vermeiden, sagte Eberl.

Am 19. August findet der nächste Sommer-Prüfungstermin statt. Bereits im Frühjahr legten 256 Jungjäger in Kärnten die Jagdprüfung erfolgreich ab.

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