Wildbiologe: Forstschäden durch falsche Bejagung

Nicht nur Kärnten, sondern auch die Nachbarländer geraten bei der Rotwildjad zunehmend unter Druck, trotz Bejagung nehmen Forstschäden zu. Der Wildbiologe Hubert Zeiler macht auch eine falsche Jagd für die Probleme verantwortlich.

Die Arbeit ist für den 51-jährigen Hubert Zeiler nicht nur Beruf, sondern auch Berufung. Er lebt in Slowenien und arbeitet in Kärnten. Zeiler wuchs in einem Försterhaus auf, bereits sein Urgroßvater war Förster und auch er absolvierte die Forstschule. Anfang der 70er-Jahre wurde an der Bodenkultur in Wien das neue Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft gegründet. Das sei für ihn genau das Richtige gewesen, die Erforschung der Wildtiere habe ihn bis heute nicht losgelassen, so Zeiler.

SSC Wildbiologe Zeiler Rotwild Bejagung

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„Auch Jagd ein Weg zum Wildtier“

In seinem Haus in Visnja Gora forscht und schreibt er über die Natur und er malt sie auch. Seine Illustrationen finden sich in seinen Büchern wider. Die Jagd spielt darin eine zentrale Rolle: „Die Jagd ist auch ein Zugang zum Wildtier. Vielleicht nicht der Königsweg, aber ein Weg. Ich beschaffe mir über die Jagd ein gesundes Nahrungsmittel, weiß wo es herkommt.“ Wenn man viel mit Jägern arbeite, müsse man wissen, worüber man spreche. Er habe immer wieder viel mit Problemen zwischen Wildtier und Mensch gehabt, so Zeiler. Es gebe neue Skilifte im Gebiet für Birkhähnen, da spiele man den Vermittler zwischen dem, was der Mensch will und dem, was das Tier brauche.

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Hubert Zeiler.

Sendungshinweis:

Servus, Srečno, Ciao; 5. Juli 2014

Konzentration auf Trophäen problematisch

In seinem aktuellen Werk widmet sich Zeiler der Rotwildproblematik. Trotz intensiver Bejagung nehmen die Forstschäden in den heimischen Wäldern zu. Mit ein Grund dafür ist die Art des Jagens, so Zeiler: „Es ist eine sozial lebende Wildart, wichtig ist, dass es alte und junge Tiere gibt. Wenn man Tiere durch die Jagd aus dem Bestand nimmt, darf man nicht nur nach der Stückzahl gehen, sondern schauen, was man jagt. Wenn man reduzieren will, sollen das junge und weibliche Tiere sein.“ Bei den Jägern stehe aber der große Hirsch im Mittelpunkt und die Trophäe. Da komme man in Schwierigkeiten.

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Wildschaden an einem Baum.

Über die Grenzen hinaus zu denken und zu arbeiten ist Zeiler ein Anliegen: „Wo zwei Lebensräume zusammenkommen, gibt es die höchste Artenvielfalt. In diesen Randgebieten kann man Mauern bauen oder Artenvielfalt haben. Ich bin für Kontakt und Austausch.“