Ärzte warnen: Aufputschmittel gegen Schulstress

Vom harmlosen Grüntee bis zum in der EU verbotenen Oraltabak Snus - immer mehr Jugendliche greifen zu Aufputschmitteln, um Schulstress und Prüfungsängste bewältigen zu können. Ärzte schlagen Alarm.

An den Schulen beginnen die Maturavorbereitungen und auch in den Klassen darunter stehen entscheidende Prüfungen an. Immer mehr Jugendliche greifen im Kampf gegen den Schulstress zu Hilfsmitteln. Zigaretten gehören schon fast zum normalen Suchtmittel. Alkohol gehört als Mittel zur Stressbewältigung ebenfalls dazu. So wie Snus, ein in der EU (mit Ausnahme von Schweden) verbotener, mit Salzen versetzter Oraltabak. Immer mehr Jugendliche besorgen sich den hierzulande illegalen Tabak im Internet. Er wird unter die Ober- oder Unterlippe gesteckt, das Salz sorgt für eine raschere Aufnahme des Nikotins. Ein Päckchen des Oraltabakes entspricht rund drei Zigaretten.

Hohe Nikotinsuchtrate unter Jugendlichen

Wenn 13-Jährige Schüler sagen, dass sie den Tabak mit hoher Wirkung schon ausprobiert haben, um in der Schule die Prüfungsangst besser bewältigen zu können, oder andere Aufputschmittel versucht haben, ist das eine besorgniserregende Tendenz, sagt Kurt Kurnig, Jugendpsychiater in Klagenfurt. Der Grundstein für jegliches Suchtverhalten werde schon in frühen Jahren durch das Verhalten der Eltern gelegt, meint er.

Sendungshinweis:

Kärnten heute am 4. April 2014

Ist diese Spirale einmal in Gang gesetzt, sei es kaum mehr möglich, den Retourgang einzulegen, sagt Peter Kitzler, Facharzt für Jugendheilkunde in Klagenfurt. Laut Statistik würden nirgends in Europa so viele Jugendliche rauchen, wie in Österreich. 30 Prozent aller 17-Jährigen sollen schon nikotinabhängig sein. Vor allem Aufputschmittel aus dem Internet seien problematisch, weil es selten Langzeitstudien über deren Wirkung gibt.