Schmetterlingsexperte bei der Arbeit

Die Schmetterlingssammlung im Landesmuseum ist eine der größten in Österreich. Der Leiter der zoologischen Abteilung, Christian Wieser, gehört zu den führenden heimischen Insekten-Experten - vor allem was Schmetterlinge betrifft, von denen er selbst eine bis dahin unbekannte Art entdeckt hat.

Schmetterlingspräparat Totenkopfschwärmer

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300.000 Schmetterlingsexponate

Eine Million Insekten umfasst die Sammlung des Landesmuseums, 300.000 Stück, als fast ein Drittel davon, sind Schmetterlinge. Zwar hat das Landesmuseum - bis auf kleinere Ausstellungen - seine Pforten geschlossen und wird renoviert. Hinter den Kulissen wird aber fleißig gearbeitet. Denn viele Sammlungen, wie etwa die Schmetterlingsausstellung - werden neu aufgestellt.

Schmetterlingspräparate des Kärntner Landesmuseums

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Leidenschaft von Kindesbeinen an

Die aus allen Teilen der Welt stammenden Tiere werden erfasst und katalogisiert, ständig kommen neue hinzu. Christian Wieser hat sich von Kindesbeinen an für die Insektenwelt interessiert - und es sind besonders die Schmetterlinge, die seine wissenschaftliche Leidenschaft entfachen.

Christian Wieser vor der Schmetterlingssammlung des Kärntner Landesmuseums

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Wieser: „Ich selber sage: wir sind alle Spinner. Sonst macht man so etwas nicht, es ist eine ganz eigene Welt, in der man lebt. Das wird nicht von vielen Menschen verstanden.“

Schmetterlingspräparat

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Fünf Minuten pro Exemplar

Der Schmetterlingsexperte ist ständig auf der Suche nach neuen Exemplaren. Urlaub wird also nur dort gemacht, wo interessante Insekten vorhanden sind.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 29.3.2014

In mühsamer Kleinarbeit werden die Tiere präpariert und für die Nachwelt festgehalten. Etwa fünf Minuten pro Exemplar braucht der Experte, der schon mehr als 70.000 Schmetterlinge präpariert hat. „Für jemanden wie mich ist es toll, zu präparieren - fast wie eine Art Meditation.“

Schmetterlingsexperte Wieser vor Präparat

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Naturschutz geht vor

Ob heimisches großes Nachtpfauenauge, Totenkopfschwärmer, Schwalbenschwanz oder tropische Falter - sie alle werden für die „Ewigkeit“ festgehalten. Die kleinsten haben eine Flügelspannweite von eineinhalb Millimetern, die großen tropischen Falter von bis zu 35 Zentimetern. Natürlich braucht man zum Sammeln eine Genehmigung. Wieser: „Sehr viele Tierarten stehen unter Naturschutz, mit der Entnahme aus der Natur ist also sehr sorgsam umzugehen.“

Schmetterlingspräparat

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Entdecker der „Elachista Wieseriella“

Jeder Entomologe - also jeder Insekten-Forscher - träumt davon, was Christian Wieser gelungen ist: Einen noch nicht bekannten Minischmetterling zu entdecken. „Das ist eines unserer wertvollsten Belegstücke: Elachista Wieseriella (Wikipedia-Artikel) eine Tierart, die es nur in Kärnten und an einem Platz in Osttirol gibt. Sie wurde von einem Kollegen und mir auf der Mussenalm im Gailtal gefunden.“

Schmetterlingspräparat Elachista Wieseriella

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Auch ein kleines Gruselkabinett

Auch das gehört zur Sammlung: Ausgefallene Käfer und jede Art von Spinnen - und so ist die Gliederfüßler Sammlung des Landesmuseums zum Teil auch ein bisschen ein Gruselkabinett.

Grüne Schmetterlings-Raupe

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