Einzige Säcklerin Kärntens

Seit mehr als 20 Jahren erzeugt die Seebodnerin Margit Leeb Lederhosen und ist die einzige Frau in der Zunft der Säckler in Kärnten. Die traditionellen Schnitte werden von ihr zeitgemäß abgewandelt und die Hosen maßgeschneidert.

Auch heute noch ist eine maßgefertigte Lederhose ein besonderes Kleidungsstück, das jahrelang Freude bereiten soll. Sie komme aus einer handwerklich begabten Familie, erzählt Margit Leeb. Der Vater ist Schuhmacher mit einer Werkstätte. Daher habe sie immer schon mit Leder zu tun gehabt und auch Puppenkleider aus Leder genäht. Daraus sei ihre Arbeit entstanden, so Leeb.

Lederhosen Säcklerin

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Schnitte modernen Bedingungen angepasst

Margit Leeb orientiert sich in ihren Arbeiten zwar an überlieferten Schnitten, jedoch wandelt sie diese dann den Kundenwünschen entsprechend ab: „Man trägt die Hosen heute nicht mehr wie früher, damals war es hoch geschnitten, heute eher auf der Hüfte. Die Lederhosen werden dem angepasst, damit es die jungen Leute gerne tragen, so wie Jeans.“

Kleber aus Roggenmehl

Roggenmehl wird mit Wasser zu einem natürlichen Kleister vermischt, um durch das Aufkleben auf Papier den Lederteilen eine gewisse Festigkeit zu verleihen.

Sendungshinweis:

„Kärnten heute“, 24.3.14

Diese Technik gibt es seit den Anfängen der Zunft: „Der Beruf Säckler kommt aus dem Mittelalter. Früher haben sie aus Lederhäuten Säcke gemacht, zur Aufbewahrung von Lebensmitteln oder für den Transport von Wasser. Später lernte man die Häute mit Fett haltbar zu machen. Daraus entstand dann Kleidung.“

Lederhosen Säcklerin

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Überlieferte Muster

Auch die Handstickerei ist eine Kombination von überlieferten Mustern und eigener Kreativität. Es wird nur an der Oberfläche des Hirschleders gestickt, damit das Motiv erhaben wirkt: „Die Arbeit geht sehr aufs Kreuz und die Handgelenke. Wenn man das lang macht und Stunden beim Sticken verbringt, muss man immer wieder Pause machen.“

Lederhosen Säcklerin

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Arbeiten von Zuhause aus

Margit Leeb schätzt besonders, dass sie Zuhause, bei ihren zwei Kindern, arbeiten kann. Die Kinder seien nie alleine und die Mutter immer ansprechbar. Sie sei flexibel bei den Arbeitszeiten. Vor 21 Jahren legte sie die Meisterprüfung ab, auf die sie ein Jahr warten musste, weil es zu wenig Prüflinge gab. Seither erzeugt sie Lederunikate auf Bestellung. Am liebsten sind ihr die Krachledernen. Keine sieht aus, wie die andere, alle sind individuell. Eine Lederhose muss nicht gewaschen werden, durch die Körperwärme wächst sie sogar mit.

Lederhosen Säcklerin

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Bestickte Einzelstücke.