Barockes Gesamtkunstwerk in Damtschach
Liebe, die über den Tod hinausgeht: der österreichische Komponist Johann Joseph Fux wusste um die Beliebtheit dieses Themas, als er 1715, also zu Beginn des Spätbarock, seine einaktige Kammeroper „Orfeo et Euridice" komponierte.
ORF Kärnten
Sendungshinweis:
Kärnten heute, 10.8.12
Fux: Ein zu Unrecht Unbekannter
Ulli Nagy, die musikalische Leiterin in Damtschach und Mitbegründerin des dort beheimateten „Concertino Amarilli“ „grub“ das Fux’sche Werk in der Österreichischen Nationalbibliothek aus und befand, dieses sei für die kammermusikalische Umsetzung in Damtschach bestens geeignet.
Nagy: „Orfeo et Euridice ist ein Stoff, den man im allgemeinen schon kennt – nur die Musik von Fux ist normalerweise nicht so bekannt. Ich finde sie jedoch fantastisch und sehr nuancenreich“.
Barocker Tanz der „Furien“
Die Oper wurde von Nagy um einige Arien gekürzt, dafür wurden einige Trio-Partiten des Komponisten eingebaut, um so erstmals mehr Raum für Barocktänze zu schaffen. Diese wurden von Regisseur und Choreograf Milo Pablo Momm nach original-barocken Schrittfolgen auf den Damtschacher Aufführungsort zugeschnitten und werden in der Oper von den beiden „Furien“ Anna Gai und Nicolle Klinkeberg getanzt.
ORF Kärnten
Lebendiger Zugang zum Barock
Fux‘ Musik, gepaart mit den von Profis dagebotenen Barocktänzen und den nach Original-Schnitten gefertigten zeitgenössischen Kostümen (Dominica Danner)machen - gemeinsam mit der selten zu erlebenden barocken Bühnengestik - einen höchst lebendigen Zugang zur Musik und Geschichte des Barock möglich.
ORF Kärnten
Barockgestik: Komplexes Bewegungsvokabular
Mit barocker Bühnengestik wird in Damtschach mittlerweile zum dritten Mal gearbeitet – einst „selbstverständliches Bewegungsvokabular aller höheren Stände“, so Regisseur und Choreograf Milo Pablo Momm, ist das komplexe Zusammenspiel von Gesten, Positionen und Gesichtsausdrücken dem Publikum von heute nicht mehr geläufig.
Momm: „Was wir machen, ist auch ein Experiment: wir versuchen, die Gesten und den Tanz mit der Musik zu kombinieren und begeben uns so auf eine Spurensuche: wie man diese Sprache von früher in das heutige Theater integrieren kann“.
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Die Welt als Spiel zwischen Erde, Himmel und Hölle
Am Ende besänftigt Orfeos Spiel schließlich die Furien und Höllengeister und Euridice wird erlöst.
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Die Welt als Zusammenspiel zwischen Erde, Himmel und Hölle ist noch bis 12. August im Stadel auf Schloss Damtschach zu erleben.