Malen, wie andere Tennis spielen

Peter Krawagna feierte kürzlich seinen 75. Geburtstag. Das aus ihm einer der bekanntesten Maler Österreichs werden sollte, hat der 1937 in Klagenfurt Geborene eigentlich nur seiner Mutter zu verdanken.

Peter Krawagnas Mutter war es nämlich, die darauf bestanden hat, dass er eine akademische Ausbildung zum Maler macht. Dass er vor kurzem seinen 75. Geburtstag gefeiert hat, ist für Peter Krawagna eigentlich kein Thema: Das war ein Tag wie jeder andere, ein Tag an dem er gemalt hat.

Peter Krawagna

ORF Kärnten

Peter Krawagna

„Mich fasziniert besonders, wenn ich etwas sehe und ich weiß nicht, was es ist.“ Dieser Faszination muss Peter Krawagna dann nachgehen und malen, das ist einer der Gründe, warum er nie unterrichtet hat. „Erstens liegt es mir nicht und zweitens nimmt es mir zu viel Zeit. Nachdem ich meistens vom Unbewussten her male oder aus einer spontanen Situation heraus, ginge das gar nicht. Stellen sie sich vor ich unterrichte, blicke aus dem Fenster und sehe das tollste Motiv – das geht einfach nicht“.

Wenn der Gegenstand an Gewicht verliert

Und es gibt unendlich vieles, was Peter Krawagna faszinieren kann. Ein Lichtreflex, eine ganz besondere Lichtstimmung. Am Anfang steht vielleicht ein Gegenstand, nur der ist irgendwann nicht mehr wirklich wichtig. Wichtig und faszinierend ist, was sich auf diesem Gegenstand abspielt: „Eine Serie von Snowboard-Motiven zum Beispiel. Da haben mich die Snowboards weniger interessiert sondern der Schnee, der darauf liegt, die Farbigkeit – so dass man, wenn die Sonne darauf scheint, gar nicht mehr weiß, was das ist. So geht es mir eigentlich fast immer bei den Motiven, die mich faszinieren“.

Peter Krawagna beim Malen

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Peter Krawagna beim Malen

Bilder aus Licht und Farbe

Es entstehen Bilder voll abstrakter Schönheit, entstanden aus nichts anderem als dem Erlebnis von Licht und Farbe. Immer wieder Kohlestriche, einige wenige Farbflächen, ganz bewusst sparsam und so umso wirksamer. Kleine Formate, aber auch Bilder die mehrere Meter groß sind. In Kärnten lebt Peter Krawagna ganz bewusst und gerne, immer wieder kommt er nach langen Reisen zurück in sein Atelier, eine riesige Halle direkt am See. „Ich bin hier sehr zufrieden, weil ich sehr viel male und den Blick auf den See habe und vom Boot aus den Blick hierher. Mich interessiert der See ob seiner verschiedenen Farben und Wellen – er ist immer wieder neu“.

Peter Krawagnas Atelier

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Atelier

„Ich male so gern, wie ein anderer Tennis spielt“

Peter Krawagna malt seit fast 50 Jahren. Seine Zwischenbilanz bringt er ganz einfach auf den Punkt: „Ich bin zufrieden mit meinem Beruf. Ich male so gern wie ein anderer Tennis spielt. Also geht es mir gut“. Auf Peter Krawagnas Bildwelten muss man sich einlassen, wenn man es aber tut, werden sie einen nie mehr loslassen.

Sendungshinweis:

Kärnten heute/
Radio Kärnten Mittagszeit,
25.5.2012

Über seine Bilder zu reden - und das macht er freundlich aber bestimmt deutlich - hält Peter Krawagna eigentlich nicht für notwendig. Und hat Recht damit: Man muss sie sehen, wie das derzeit im Amthof in Feldkirchen möglich ist. Dort sind - noch bis 28. Juni - Bilder ausgestellt, die im Sommer 2011 entstanden sind.

Krawagna Ausstellung Amthof Feldkirchen

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Ausstellung im Amthof Feldkirchen