Evangelischen Kirche hat Ökostrompool

Seit etwa einem Jahr werden zahlreiche evangelische Gemeinden in ganz Österreich von Kärnten aus versorgt. Die Idee zu diesem Ökostrompool in der Evangelischen Kirche kommt von dem Villacher Pfarrer Norman Tendis.

Auf die Idee zum Ökostrompool kam der „grün engagierte“ Pfarrer Norman Tendis aus der Pfarrgemeinde St. Ruprecht in Villach, indem er eine Energiebilanz der Evangelischen Kirche in Österreich erstellte.

Sendungshinweis: „Kärnten heute“, 4.2.12

Dabei stellte er sich folgende Fragen: Wie können wir als Einzelperson, als evangelische Pfarrgemeinde, als evangelische Kirche Österreichs in unserem Wirtschaften besonders vorbildlich und ethisch vernünftig agieren?

Norman Tendis beim E-Gitarre spielen

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Norman Tendis ist leidenschaftlicher E-Gitarren-Spieler. Verstärkt wird sein Instrument seit einem Jahr mit erneuerbarer Energie aus dem Ökostrompool der Evangelischen Kirche.

Verantwortliches Handeln gegenüber der Natur

Pfarrer Tendis konnte für sein Öko-Engagement die Firma Alpen Adria Naturstrom als Partner gewinnen. Von der Energiezentral in Kötschach-Mauthen aus werden die Kleinkraftwerke der Firma überwacht und ferngesteuert. Produziert wird ausschließlich erneuerbare Energie.

Schaltplan für Ökostromanlage der evangelischen Kirche

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Elektronischer Schaltplan für Ökostrompool der evangelischen Kirche

Wilfried Klauss Geschäftsführer  AAE Naturstrom

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Wilfried Klauss

Überrascht von kirchlicher Initiative

Wilfried Klauss, Geschäftsführer AAE Naturstrom: „In dem speziellen Fall des evangelischen Strompools ist die Initiative von der evangelischen Kirche ausgegangen, worüber ich sehr überrascht war. Bisher waren die kirchlichen Institutionen diesbezüglich sehr zurückhaltend."

Norman Tendis und Wilfried Klaus bei einer Besprechung

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In den Gesprächen mit Norman Tendis sei man relativ rasch zu einem gemeinsamen Nenner gekommen, wie man diesen Pool kreieren oder gestalten könnte, sagt Klauss.

Alten Wasserkraftwerke werden revitalisiert

Eine Zeit lang haben Energieerzeuger nur auf Großkraftwerke gesetzt. Kleinanlagen wurden zugesperrt. Wilfried Klauss kauft seit einiger Zeit diese alten, stillgelegten Wasserkraftwerke auf und revitalisiert sie mit einfachen Mitteln. So wird das Kraftwerk Laas bei Hermagor schon bald für den kirchlichen Strompool den Energie-Jahresbedarf vieler evangelischer Pfarren in ganz Österreich decken können.

Norman Tendis, evangelischer Pfarrer St. Ruprecht

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Norman Tendis

Kirche soll Vorreiterrolle einnehmen

„Im Fall von Fukushima zum Beispiel kann man sagen, man kann Fürbitten schreiben für die Opfer oder man kann den Umstieg organisieren und schauen, dass Atomkraft nicht mehr nötig ist für den Strom, den wir als Kirche produzieren oder als Kirche brauchen. Ich würde mir wünschen, dass wir da eine Vorreiterrolle einnehmen. Davon sind wir noch weit entfernt, aber vielleicht ist gerade der Ökostrompool einer der ersten Schritte in diese Richtung.“

Viele Pfarrgemeinden in ganz Österreich machen bereits mit und verwenden Ökostrom ohne Atomabfall und CO2-Ausstoß.

„Orientierung“ zum Thema „Grüne“ Kirche

Erderwärmung, Klimawandel, Umweltzerstörung - ein Befund, den auch viele Christen zum Anlass nehmen, sich in Umweltfragen zu engagieren. In der Sendung „Orientierung“ am Sonntag, dem 5.2.2012 um 12.30 Uhr in ORF2 geht es um das Thema „Grüne“ Kirche: Schöpfungsverantwortung auf dem Prüfstand. Dabei werden einige Projekte vorgestellt, die sich dem Umweltschutz widmen. Nähere Informationen finden Sie unter religion.ORF.at