Der Wolayersee hoch über dem Lesachtal

Der Wolayersee in den Karnischen Alpen liegt hoch über dem Lesachtal. Die dortige Hütte betreibt im Sommer der bekannte Alpinist Helmut Ortner. Hier oben verläuft die Grenze zu Italien, direkt an der Südseite des Sees.

Abgeschiedenheit und Ruhe charakterisieren den Wolayersee hoch über Birnbaum im Lesachtal am besten. Aber erst, wenn man die anspruchsvolle Wanderung bis auf das Hochplateau und an das Ufer des Wolayersees auf sich nimmt, sammelt man selbst die faszinierenden Eindrücke.

9 Plätze 9 Schätze Wolayersee

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Umgeben ist der Wolayersee von der typisch schroffen Bergwelt der Karnischen Alpen und Mittelpunkt des „Naturschutzgebietes Wolayersee und Umgebung“. Im tief türkis-blauen Wasser spiegeln sich die Gipfel der Hohen Warte, der Seewarte und des wuchtigen Seekopfs wider.

Alpinist betreibt Hütte

Seit zehn Jahren betreibt der bekannte Alpinist Helmut Ortner die Wolayersee-Hütte, die wie eine Terrasse einen schwebend freien Blick über den See bietet. Ortner, der bereits mehrere 8.000-er bezwungen hatte, kann sich keine schönere Beschäftigung vorstellen: „Es ist einzigartig in so einer Natur arbeiten zu können. Es macht Spaß, wenn man in der Früh aufsteht, wenn sich die Sonne im See spiegelt.“

Der See trägt in den Wintermonaten eine bis zu zwei Meter dicke Eisschicht. Nach einer Wanderung ist ein kurzer Sprung in den See aber wärmsten zu empfehlen. Abkühlung findet hier jeder, denn auch in einem Rekordsommer wie dem heurigen erwärmt sich das Wasser an der Oberfläche nur auf etwa 17 Grad.

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Helmut Ortner betreibt die Hütte am Wolayersee

„Die Ruhe lernen“

Viele machen im Rahmen des weitläufigen Karnischen Höhenweges Station am Wolayersee. Auch italienische Wanderer kommen hier vorbei, denn die Grenze liegt unmittelbar hinter der alten Zollhütte auf der Südseite des Seeufers. Internet- oder Handyempfang gibt es am Wolayersee nicht. Das kann ja auch ganz angenehm sein, so Ortner. Die einen suchen und finden Ruhe, die anderen muss man erst zur Ruhe bringen. Die müssen einmal vom Alltag weg und Ruhe geben, so Ortner. Dann lernen die Menschen auf der Wanderung wieder, miteinander zu reden, spielen und zu lachen.

Nur in den Sommermonaten und im Frühherbst gelangen die Wanderer an den Wolayersee. Zugesperrt wird diesmal am 4. Oktober.

Details zum See

Der See ist auf der Westseite relativ flach abfallend, die Ostseite eher steil. Der tiefste Punkt liegt in 13,9 Meter Tiefe. Zwei Drittel des Sees sind weniger als fünf Meter tief. Das unterirdisch abfließende Wasser des Sees speist zwei Quellen auf österreichischem und italienischem Gebiet. Die Wanderung vom Tal aus beginnt in der Ortschaft Birnbaum. Das Ziel ist nach einem etwa zweieinhalb bis dreistündigen Fußmarsch erreicht.

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Es ist ein anstrengender, aber lohnender Wandertrip bis zum Wolayersee.

Der Wolayersee ist von Natur aus fischfrei wie die meisten Hochgebirgsseen. Im Jahr 1976 wurden 15 Bachforellen eingesetzt, die den Bestand des Seeflohkrebses drastisch dezimierten. Die Forellen wuchsen zunächst gut, verkümmerten jedoch nach ein paar Jahren zu Hungerformen. 1980 wurden 4.000 See- und Bachsaiblinge eingesetzt. Auch sie vermehrten sich zunächst gut, verkümmerten aber ebenfalls zu Hungerformen, den sogenannten Schwarzreutern.

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