Seebühne: Gutachten wird eingeholt

Am Montag hat der Seebühnen-Ausschuss getagt. Es ging darum, ob die Bühne geschlossen wird, wie es SPÖ und ÖVP fordern, oder nicht. Man einigte sich darauf, ein Gutachten einzuholen. Das Land zahlt jedes Jahr 600.000 Euro für die Bühne.

Das Land zog sich schon im Jahr 2010 offiziell von der Bühne zurück, ist aber verpflichtet, Leasingraten und Betriebsabgang zu finanzieren. 600.000 Euro werden jedes Jahr von der öffentlichen Hand in die Seebühne gesteckt. Je 300.000 Euro für Leasingraten und Betriebskosten. Laut dem zuständigen Landesrat für Hochkultur, Wolfgang Waldner (ÖVP) ist das ein reines Minusgeschäft. Daher solle der Betrieb der Bühne auf Landeskosten überdacht und überprüft werden.

Franz Salzmann als Gutachter

Waldner sagte: „Ich habe vorgeschlagen, das wurde einstimmig angenommen, dass ein international anerkannter Experte, der frühere langjährige Leiter der Bregenzer Festspiele und jetzt Kontrolleur der Festspiele in Salzburg, Franz Salzmann, beauftragt, das zu machen. Er hat mir auch schon zugesagt. Das Gutachten soll eine Entscheidungsgrundlage liefern, ein Bericht für den nächsten Wörthersee-Bühnen-Ausschuss, den ich einberufen werde und soll dann die Grundlage für die Politikentscheidung bieten.“ Laut Waldner werde die organisatorische, rechtliche und betriebswirtschaftliche Situation umfassend geprüft.

Land kommt für Abgänge voll auf

Die Leasingraten würden zwar im kommenden Jahr auslaufen, sagte Waldner, dennoch wären vom Land und - zu einem geringen Teil auch von der Stadt Klagenfurt - weiterhin die Betriebskosten zu tragen. Derzeit muss das Land für alle Abgänge zu 100 Prozent aufkommen. Ein entsprechender Vertrag wurde im Jahr 2000 zwischen dem Land, der Stadt Klagenfurt und den Kärntner Messen als Betreiber abgeschlossen. Hier wurde allerdings auch vereinbart, dass grundsätzlich eine „operativ ausgeglichene Ergebnisführung“ anzustreben sei - was bis heute nie der Fall war.

Waldner: Nicht unbedingt Schließung

Waldner, der nach der Übernahme des Hochkulturreferates seine Zuständigkeit für die Seebühne durch ein Gutachten klären ließ, will nach dem nun beauftragten Gutachten eine Entscheidung treffen, was mit der Bühne künftig passieren soll. Noch am Freitag sprach Waldner in einer Aussendung von einer Schließung der Bühne - mehr dazu in ÖVP-Waldner: Seebühne zusperren. Auch die SPÖ sprach sich für eine Schließung aus. Es müsse keine Schließung sein, sagte Waldner am Montag, aber es müsse von Seiten des Landes gefragt werden, ob die Bühne nicht von jemand anderem bespielt und erhalten werden solle. Waldner schließt auch einen Verkauf nicht aus.

Das heurige Programm werde laut Waldner laut Plan durchgezogen, auch wenn er dem aktuellen Budget nicht zustimmte. Er könne sich damit nicht identifizieren, so Waldner. Dazu will er vorerst das Gutachten abwarten, das etwa 5.000 bis 7.000 Euro kosten soll, abwarten.

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