Fahrradpass hilft bei Diebstahl

Hunderte Fahrräder werden jährlich in Kärnten gestohlen. Ein Fahrradpass hilft der Polizei, den rechtmäßigen Besitzer wieder zu finden. Das richtige Schloss und die Auswahl des Abstellplatzes helfen, um vor Dieben sicher zu sein.

Rund 700 Räder sind letztes Jahr allein in Klagenfurt gestohlen worden. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Polizei-Inspektionen nicht von enttäuschten Radlern aufgesucht werden, deren Räder plötzlich verschwunden sind. Bundesweit verzeichnete die Polizei im letzten Jahr 24.795 Diebstahlsanzeigen.

„Ein rotes Herrenrad. Die Klingel ist grün.“ Mit solchen und ähnlichen Beschreibungen werden Polizisten beinahe täglich nach Fahrraddiebstählen konfrontiert. Hilfreich sind solche Beschreibungen bei der Wiederauffindung des gestohlenen Rades allerdings wenig. Die Polizei rät deswegen allen Radbesitzern, einen Fahrradpass auszufüllen.

Fahrräder, Keller, Schlösser, Wohnanlage

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Pass liegt bei jeder Polizei-Inspektion auf

Der Fahrradpass ist bei den Polizeiinspektionen erhältlich, kann auf der Homepage des Bundeskriminalamtes heruntergeladen werden und ist auch als App erhältlich. Im Pass werden sämtliche Daten des Rades eingetragen, wie Modell, Farbe, Fahrgestellnummer, bei E-Bikes die Akku-Nummer, Reifengröße, Schaltung, Beleuchtung, sonstige Ausstattung und Kaufdatum eingetragen.

Der Fahrradpass kann dann bei der Diebstahlanzeige bei der Polizei abgegeben werden. „Der Pass liegt dann bei jeder Kärntner Polizeiinspektion aus“, sagt Sicherheitskoordinator Claus Kügerl. Taucht das gestohlene Rad wieder auf, kann der Besitzer dann schnell ausfindig gemacht werden. Hilfreich ist der Fahrradpass auch bei der Schadensabwicklung mit der Versicherung.

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Bundeskriminalamt

Rad nur an stark frequentierten Plätzen abstellen

Um einen Diebstahl generell zu vermeiden, braucht es eine umfassende Sicherung. Oft können das richtige Schloss und die Auswahl des geeigneten Abstellplatzes helfen, um vor Dieben sicher zu sein. „Ein guter Abstellplatz ist ein stark frequentierter Ort“, sagt Sicherheitskoordinator Kügerl. „Das Rad jedenfalls nicht in einer einsamen Gasse abstellen.“ Hilfreich ist auch, das Fahrrad nicht immer am gleichen Platz abzustellen.

Fahrräder am Salzburger Hauptbahnhof. Es sieht aus, wie auf einem Schrottplatz

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Stark frequentierte Plätze sind sicherer

Das richtige Schloss

Der Experte rät zu Ketten-, Panzerkabel- und Bügelschlössern mit hoher Stahlstärke. Diese Schlösser kann man zwar auch „knacken“, was für den Dieb aber mit einem höheren Zeitaufwand verbunden ist. Kabel- und Rahmenschlösser dienen lediglich als „Wegfahrsperre“ und bieten mitunter keinen ausreichenden Schutz. Das hochwertigste Schloss kann allerdings nutzlos sein, wenn das Rad damit nicht an einem fix verankerten Gegenstand angebunden wird. Wichtig ist auch, mehrere Teile des Fahrrades, etwa Rad und Rahmen, zu versperren.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Kärnten“, 14. Mai 2018

Eine gute Sicherung braucht es auch in den Kellerabteilen von Mehrparteienhäusern. Auch wenn die Türen zum Fahrradkeller meist von selbst schließen, rät Kügerl, diese mit dem Schlüssel abzusperren. Besitzern von teuren Rennrädern rät Kügerl, sich für den Stadtausflug ein günstigeres Rad zuzulegen.

Und auch wenn es selbstverständlich scheint, meint Kügerl: „Gelegenheit macht Diebe. Auch wenn man das Rad nur für den Kauf einer Wurstsemmel aus den Augen lässt, sollte man es gut sichern.“

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