Was tun bei Schimmelbefall im Haus?

Wenn Fenster und Türen in der kalten Jahreszeit meist geschlossen sind, können sich in Häusern und Wohnungen Schimmepilze ausbreiten. Statistisch ist jedes Haus mindestens einmal betroffen, Experte Armin Rebernig gibt Tipps zur Bekämpfung.

Schimmelpilze wachsen im Verborgenen und sind oft lange unsichtbar. Wenn sie auftauchen, können sie vor allem Kindern und geschwächten Personen Schwierigkeiten machen. Wenn die Pilze einmal einziehen und sich Sporen niederlassen, kann es gesundheitliche Folgen haben, so Gebäudediagnostiker und Sachverständiger für Schimmelpilzschäden, Armin Ribernig.

Für ihn sind Schimmelpilz in einem Haushalt in unseren Breitengraden ganz normal: „Weil wir in Innenräumen Feuchtigkeit produzieren durch Duschen, Kochen oder Waschen. Die kann sich an Wärmebrücken zeigen, an Stellen, die kälter sind, wo es kondensiert und Schimmel auftritt.“ Neben regelmäßigem Lüften rät Rebernig zur Desinfektion, alte Fugen bei Fenstern könnte man auch entfernen, wenn sich Schimmel bildet.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit; 9.11.2017

Fugen alle paar Jahre erneuern

Typischerweise bei Silikonfugen in der Duschen, die alle paar Jahre erneuert werden müssen, so Ribernig. Die Räume brauchen gerade jetzt viel frische Luft: „Gerade in Bad und Küche muss man verstärkt lüften. In der Winterzeit muss man richtig lüften, denn Schimmel zeigt sich oft erst nach Weihnachten.“ Denn dann hätten sich die Kapillare in der Baumasse mit Wasser gefüllt. Dann werde es außen wärmer und der Pilz wachse verstärkt.

Schimmelpilze sind Mikroorganismen und als solche sehr wichtige Lebewesen, so Rebernig: „Weil sie totes, organisches Material abbauen und die Nährstoffgrundlage für Pflanzen sind, die es weiterverwerten. Pilze kommen immer und überall vor, auch im Innenraum.“ Zu Problemen komme es bei bestimmen Arten wie Deuteromyceten, die viele Sporen produzieren.

Kleinere Fläche mit Alkohol abreiben

Kleineren Befall könne man mit Alkohol abwischen, größere Flächen ab 20 Quadratzentimeter sollten von einer Firma beseitigt werden. Denn beim Abwischen geraten viele Sporen in die Luft, die oft jahrelang bleiben. Die Wirkung ist abhängig von der Verfassung der einzelnen Person und auch davon, wie stark oder wie schwach das Immunsystem ist: „Es kann zu Atemwegsproblemen kommen, Immunauffälligkeiten wie häufigere Infekte, chronische Nebenhöhleninfekte werden dem Schimmel zugeschrieben.“

Die Sporen siedeln sich in der Nase an und der Körper produziert ständig Schleim. Auch Augenbrennen, Kopfschmerzen und Unwohlsein könnend die Folge von Schimmel sein. Wenn man den Pilz an der Oberfläche sehe, sei das die Spitze des Eisbergs. Der Pilz könne im Verborgenen schon monatelang wachsen und Probleme verursachen.

Geräte kann man desinfizieren

Was auch nicht zu unterschätzen ist: Der Schimmel, der sich in Kühlschrank, Waschmaschine und Geschirrspüler ansiedelt, hier handle es sich aber um Hefepilze, die richtige Nässe brauchen, um zu wachsen. Außerdem wäscht heute kaum noch jemand Wäsche mit 90 Grad, denn dabei werden die Pilze abgetötet. Geräte müsse man außerdem desinfizieren, dafür gebe es spezielle Mittel, denn Hefepilze seien hartnäckig. Vor allem die sollte man die Türen der Geräte offen lassen. Benutzt man im Winter nicht alle Räume, sollte die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad fallen.