„Der Friseur von Bagdad“ mit Flüchtlingskindern

Ab Donnerstag, dem 28. September ist das Theaterstück „Der Friseur von Bagdad“ in Klagenfurt zu sehen. Darin geht es um das Zusammenleben zwischen Flüchtlingskindern und europäischen Kindern. Auch zwei Kinder aus Syrien spielen im Stück mit.

Das Theaterstück findet vor und hinter einer Leinwand statt. Regisseur und Autor Mohsen Rabie aus Ägypten verwendet als Interpretationsform das „Arabische Schattenspiel“ von Muhammad ibn Danijal: „Dieser irakische Dichter lebte im 13. Jahrhundert und führte seine Schattenspiele hauptsächlich in Ägypten auf. Diese Schattenspiele waren politisch motiviert.“

Mohsen Rabie will die Menschen ein wenig wachrütteln. Mit dem Stück möchte er die Integrationsprobleme aufzeigen, erläutern und verständlicher machen. „Die Leinwand bezeichnet für mich die Ausgrenzung zwischen den Kindern, die vor dem Krieg aus dem nahen Osten geflüchtet sind und den Kindern aus Europa“, so der Autor.

Theater Schatten

ORF/Irmgard Kaltenbrunner

Vor und hinter der Leinwand wir gespielt

Flüchtlingskinder als Darsteller

Der Regisseur möchte auch den Menschen zeigen, dass unter den Flüchtlingskindern sehr kreative Menschen sind. Elam Ismaeil stellt Jasmin dar. Sie kommt aus Syrien, ist elf Jahre alt und lebt in Klagenfurt. Sie lebt seit zweieinhalb Jahren in Österreich. Mohsen Rabie lobt sie in den höchsten Tönen: „Sie ist sehr talentiert, intelligent und kreativ. Sie will zwar Lehrerin werden, wäre aber eine tolle Schauspielerin.“

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Servus, Srecno, Ciao 26.9.2017

Zwei der drei Darsteller sind Flüchtlingskinder. Neben Elam Ismaeil ist das Omar Alharah. Er ist 13 Jahre alt, kommt aus Syrien und ist seit drei Jahren in Österreich. Er spielt den Aladin. Der Dritte im Bunde ist Andreas Jesse aus Weißenberg bei Völkermarkt. Er übernimmt gleich zwei Rollen: Zu Beginn spielt er einen Clown, und dann den Schulkollegen von Jasmin. „Diese Rolle des Max ist wie die Transformation vom Clown zu einer Person die bösartig und ängstlich ist“, so Jesse.

Theater Schatten

ORF/Irmgard Kaltenbrunner

Das Spiel mit dem Schatten wird immer wieder in Szene gesetzt

„Ängste müssen ernst genommen werden“

Auch in Europa haben viele Menschen ähnliche Gefühle vor den Menschen, die zu uns gekommen sind. „Hier sind natürlich auch Ängste aufgekommen. Die haben auch Berechtigung, da zu sein. Man darf nicht sagen ‚du brauchst keine Angst zu haben‘ - Ängste sind immer ernst zu nehmen“, sagt Jesse. Auch im Stück geht es darum, die Licht- und Schattenseiten anzunehmen.

Premiere hat der „Friseur von Bagdad“ am Donnerstag, um 20.00 Uhr im „raj“ in Klagenfurt. Eine weitere Aufführung ist am kommenden Samstag, ebenfalls um 20.00 Uhr im „raj“.

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