Draubrücke brachte Wohlstand nach Villach

Villach ist seit jeher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Eine wichtige Einnahmequelle war die Draubrücke, die den Adriaraum mit Salzburg und dem süddeutschen Raum verband. Villachs Entwicklung hing stark mit dem Handelsverkehr zusammen.

Mit ein Grund für den Bau der damaligen Holzbrücke sollen die Italiener gewesen sein, sagt Kärntenguide Elisabeth Fojan. Der Aufstieg Venedigs habe dazu beigetragen, dass Luxusgüter transportiert werden mussten. Vor allem waren das Seide, Gewürze, Glaswaren, aber auch Wein. Von Villach aus wurden diese Waren dann weiter nach Norden transportiert.

Draubrücke Villach alt und neu

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Die Stadtbrücke heute

Alle Benützer mussten Maut zahlen

Für Villach war die Brücke ein gutes Geschäft, denn man beschloss, von allen Brückenbenutzern eine Maut zu verlangen, so Fojan. Das war eine lukrative Einnahmequelle, von der viele mitnaschen wollten: „Nachdem hier alles unter der Schirmherrschaft Bambergs gestanden hat, war für den Kärntner Herzog Bernhard von Spanheim die Brücke das Objekt der Begierde.“ Er wollte die Einnahmen von Brücke und Markt für sich und auch die Gegend für die Kärntner Landeseinheit übernehmen. So habe er nicht nur einmal versucht, Villach zu überfallen, doch das gelang ihm nicht.

Draubrücke Villach alt und neu

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Sie wurde Anfang der 60er-Jahre neu errichtet und ersetzte die „Kriegsbrücke“ aus Holz

Der Herzog versuchte dann in Wernberg einen neuen Markt zu gründen und auch dort eine Brücke zu bauen. Die Werdenburg, das heutige Schloss Wernberg, habe er für sich reklamiert. Die Rechnung machte er aber ohne den Kaiser und ohne den Papst. Denn Bamberg stand unter deren Schutz. So wurde der Herzog 1227 in seine Schranken gewiesen.

Sendungshinweis:

„Kennst du Kärnten“; 21.9.2017

Brückeneinnahmen brachten Wohlstand

Die Draubrücke dürfte im Umkreis der heutigen Stadtbrücke gelegen sein. Der Hauptplatz bildete sich an der heutigen Stelle und führte abwärts zur Drau und der damaligen Brücke. Für die Berechtigten waren die Mauteinnahmen aber sehr einträglich, wie spätere Funde beweisen: „Im 13. Jahrhundert hat zum Beispiel die Villacher Oberschicht in den Begräbnisstätten, die man am Judendorfer Bichel gefunden hat, schon Damen mit Goldhauben bestatten, die wurden gefunden.“ Die Brücke machte Villach zur Drehscheibe zwischen Süden und Norden und brachte somit auch Wohlstand in die Stadt.

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