Wo bleibt der „Altweibersommer“?

Nach dem sonnigen und überwiegend heißen Sommermonaten hielt zum meteorologischen Herbstbeginn Anfang September das schlechte Wetter Einzug. Der „Altweibersommer“ mit warmen Spätsommertagen lässt heuer noch auf sich warten.

Sehr sonnig, heiß und vielerorts zu trocken war der heurige Sommer. Meteorologisch ging der Sommer am 31. August zu Ende, genau seit diesem Datum dominieren Tiefdruckgebiete mit viel Regen in Mitteleuropa. Der sogenannte „Altweibersommer“ (benannt nach den Fäden von jungen Spinnen, die an das Haar alter Frauen erinnern), der sonst oft mit einer längeren stabilen Hochdruckphase den Herbst langsam einziehen lässt, verspätet sich.

Wörthersee Sommer Sonne Baden Blickrichtung Klagenfurt

ORF/Iris Hofmeister

Auf solche, sonnige Herbsttage müssen wir heuer noch länger warten

Wann man sich auf die warmen Herbsttage freuen darf, wissen jedoch auch die Meteorologen der ZAMG in Klagenfurt nicht, wie Martin Ortner sagte, weder Altweibersommer noch ein Hochdruckgebiet stelle sich in den nächsten Tagen nicht ein. „Ganz im Gegenteil - am Dienstag soll uns das nächste Italien-Tief erreichen und dabei könne es vor allem im Süden richtig schütten, so der Experte.“

Seundungshinweis:

Stadt-Land, 18.9.2017

Erster Wintereinbruch möglich

„Es sind durchaus große Niederschlagsmengen zu erwarten, der Schwerpunkt wird in den Karawanken und den Karnischen Alpen liegen. Hier können durchaus 80 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen“, so Ortner. Als wäre das kalte und regnerische Wetter noch nicht genug, kommt zum Tief aus dem Süden auch noch eine Kaltfront aus dem Norden hinzu: „Die Schneefallgrenze kann je nach Niederschlagsintensität auf 1.300 bis 1.000 Meter absinken. Vor allem in Mittelgebirgslagen und in höheren Tälern kann es winterlich werden.“

Überdurchschnittlich viel Regen in Kärnten

Schon jetzt ist in Kärnten deutlich mehr Regen gefallen, als sonst üblich um diese Jahreszeit. „In Villach gab es bisher 80 Prozent mehr Niederschlag als dies im September üblich ist. Auch in Klagenfurt waren es mit 150 Liter knapp 60 Prozent mehr als sonst“, sagte der Meteorologe über die aktuelle Wetterlage.

Unwetter Klagenfurt Treffen

ORF/Petra Haas

Grau in Grau - so sehen wir den Himmel auch in der nächsten Woche noch

Während viele Landwirte gerade jetzt auf trockene und sonnig warme Tage warten, zieht ein Tief nach dem anderen über die Alpen hinweg. Mit dem meteorologischen Herbstbeginn stellte sich auch die Großwetterlage nachhaltig um. Spätsommerlich ist es derzeit nur ganz im Süden Europas. „Wie in Süditalien oder im Bereich der iberischen Halbinsel.“ Temperaturen über der 25 Grad Marke werden derzeit auch noch in Griechenland gemessen.

Nur mäßige Besserung in Sicht

Von solchen Werten wie in Griechenland bleibet Kärnten in dieser Woche weit entfernt. Auch wenn es ab Mittwoch langsam wieder bergauf geht. „Am Donnerstag, Freitag und Samstag können die Temperaturen wieder auf bis zu 20 Grad ansteigen, also es wird dann wieder wärmer“, so Ortner.

Doch das nächste Tief lauert schon am Atlantik, wie der Klagenfurter Meteorologe sagte: „Es könnte dadurch zu Beginn der nächsten Woche wieder unbeständig werden.“ Somit heißt es weiter warten, auf einen sonnigen und warmen „Altweibersommer“.