„Kindernest“ verwendet regionale Produkte
Butter aus Deutschland im Krankenhaus, Fleisch aus Uruguay in einer Betriebskantine oder Gemüse aus Spanien im Kindergarten. All das ist der Landwirtschaftskammer seit Jahren ein Dorn im Auge. Seit Jahren kämpft man daher für mehr heimische Lebensmittel der lokalen Bauern in Großküchen.
ORF/Bernd Radler
Mehr Platz für Hühner und Puten
Die Großküchen der Kindernest Gmbh in Klagenfurt und Spittal kaufen zusätzlich zu den bereits verwendeten lokalen Produkten ab Herbst Eier, Milch und Fleisch ausschließlich bei heimischen Produzenten. Es sei ein Vorzeigebetrieb für die Landwirtschaftskammer, vor allem in Zeiten von Lebensmittelskandalen, so Präsident Johann Mößler. Österreichische Hühner hätten 40 Prozent mehr Platz, bei den Puten seien es um 60 Prozent mehr, als im Ausland. Das sollte den Konsumenten etwas wert sein.
Seundungshinweis:
Radio Kärnten Mittagsjournal, 29.8.2017
Regional und Bio sind teurer, daraus macht Kindernest-Küchenchef Alois Horn kein Geheimnis. Aber bei der Qualität will er nicht sparen, sondern er verwendet andere Preisschrauben. So bekäme man Rückmeldungen dass Portionen zu groß seien, die werden dann kleiner angeboten. So könne man die Kosten ein bisschen in den Griff bekommen.
ORF/Bernd Radler
Im Durchschnitt liegt der Wareneinsatz in der Klagenfurter Großküche bei 1,20 Euro pro Portion. Etwa 1.000 Essen werden pro Tag gekocht.
Kammer will Gemeinden zum Umdenken bringen
Vor allem die Gemeinden und ihre Kindergärten, Heime oder Schulen will die Landwirtschaftskammer nun direkt ansprechen und zum Umdenken bewegen. Eigens angefertigte Musterformulare der Kammer für einen einfachen Gemeinderatsbeschluss sollen die Kommunalpolitiker unterstützen. Vorzeigegemeinden seien St. Andrä im Lavanttal, Wolfsberg, Berg im Drautal oder Nötsch.
Ein Drittel der 132 Kärntner Gemeinden sollen bereits im nächsten Jahr umgestellt haben, so das Ziel. Die Kammer hofft, dass auch in den Landesspitälern vermehrt auf heimische Lebensmittel gesetzt wird.