April, April: Vegane Fleischweihe

Anlässlich des 1. April hat Radio Kärnten Samstagfrüh einen Aprilscherz gesendet. Mit Hilfe des Pfarrers von Krumpendorf, Hans-Peter Premur, wurde versucht, die Hörer von den Vorteilen der veganen Fleischweihe zu überzeugen.

Die vegane Fleischweihe solle ein Zeichen für den Klimaschutz und vor allem Toleranz sein, hieß es in dem Beitrag, der von Christian Maierhofer gestaltet wurde. Die - frei erfundene - Veganerinitiative „Nein zur Fleischweihe am Karsamstag“ habe über die sozialen Netzwerke in kurzer Zeit in ganz Europa breite Unterstützung gefunden. So würden auch die 33 veganen Pfarrer in Kärnten die traditionelle Fleischweihe heuer erstmals boykottieren.

Fleischweihe Premur Aprilscherz

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Aprilscherz: 33 Pfarrer gegen Fleisch und Eier im Weihkorb

Für die Gesundheit, gegen Tierleid

Für diesen Aprilscherz ließ sich der Krumpendorfer Pfarrer Hans Peter Premur gewinnen. Via Radio bestätigte er die Idee der veganen Fleischweihe: „Wir, die veganen Pfarrer, werden keine Fleischweihe mehr durchführen, denn erstens ist dieser Fleischkonsum, den wir da fördern, ja ungesund für unsere Gelenke und verantwortlich für alle Zivilisationskrankheiten. Und zweitens ist das Tierleid, das wir dadurch produzieren, nicht unerheblich.“ Im Weihkorb solle es nur mehr Produkte geben, für die kein Tier sterben oder leiden musste, hieß es in dem Beitrag weiter.

Trick 17: Vorbild Deutschland

Zu überzeugen versuchte Christian Maierhofer die Hörer mit dem ebenfalls erfundenen Hinweis, dass die vegane Osterjause in Deutschland bereits bestens eingeführt sei. Als Interviewpartnerin erfand Maierhofer Charlotte Grünkorn, die „langjährige Pfarrgemeinderätin in Sauerampfershausen und Präsidentin des Clubs ‚Vegan 3.000‘“.

Grünkorn: „Bei uns in Duisburg gibt es in den Weihkörben kein Fleisch und keine Eier mehr, weil die Veganer dafür sind, dass man Tiere leben lässt. Außerdem ist es gut für den Klimaschutz. Deswegen ist das bei uns in der Gemeinde jetzt so Brauch“, sagte die Dame mit deutschem Akzent. Maierhofer ließ die Dame sich noch freuen, „dass sich heuer so viele vegane Pfarrer in Kärnten der Initiative angeschlossen haben“. Es sei ein wichtiges Zeichen zum richtigen Zeitpunkt.

Skepsis am Benediktinermarkt

Mit dem Aprilscherz „Kein Fleisch im Weihkorb für die Osterjause“ versuchte sich Christian Maierhofer auch in einer Blitzumfrage am Klagenfurter Benediktinermarkt. Die Reaktionen der Passanten zeigten eine gesunde Portion Skepsis: „Da fehlen mir die Worte“, sagte ein Passant. „Was soll man dann im den Korb geben, Bärlauch und Brennesseln?“ Das solle jeder selbst entscheiden, meinte ein anderer, auf jeden Trend müsse man auch nicht aufspringen, sagte ein dritter Befragter.

Fleischweihe Premur Aprilscherz

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Auch heuer findet die Fleischweihe wie gewohnt statt

Auflösung: Fleischweihe wie gewohnt

Anstatt der im Radiobeitrag angekündigten Liste der 33 veganen Kärntner Pfarrer findet sich die Auflösung des Aprilscherzes auf kaernten.ORF.at. Eine Auflösung gab es auch im Radio. Dabei „gestand“ Pfarrer Premur, dass er zwar Vegetarier, aber nicht Veganer sei. „Die sind mir manchmal ein bisschen zu fundamentalistisch.“ Die Segnung der Speisen werde natürlich stattfinden wie immer, sagte Premur. Der Fleischgeruch störe ihn als Vegetarier nicht, bei der Weihe verwende er sehr viel Weihrauch und gehe dann in diesen Weihrauchschwaden zwischen den Körben umher.