Bestäubung „passiert“ manchmal einfach

Neben den Bienen gibt noch andere „Helferlein“ die Blüten bestäuben. Hummeln, Falter, Rosenkäfer oder sogar - männliche - Gelsen. Alle Tiere, die Nektar saugen oder Pollen fressen, bestäuben Blüten „nebenbei“. Wichtig ist es, im Garten Raum für sie zu schaffen.

Für den Menschen ist in erster Linie die Biene interessant, da sie auch Honig liefert. Als Bestäuber ist die Biene natürlich ebenfalls sehr wichtig, vor allem in großen Monokulturen, wo es kaum noch Insekten gebe. Sie fliegt von Blüte zu Blüte und holt mit ihrem Rüssel vom Blütengrund den Nektar heraus. Dabei streift sie bei den Pollensäcken an und überträgt sie auf die nächsten Blüten.

Biene Blüte Nektar sammeln

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Deutlich sind die mit Blütenstaub und Pollen beladenen Beine zu sehen

Ihre etwas dickere Verwandte, die Hummel, ist im Frühjahr auch sehr früh unterwegs, um die Blüten zu bestäuben, so Zoologe Christian Wieser vom Landesmuseum Kärnten. Sie seien die gemütlichen Brummer, die auch bei sehr tiefen Temperaturen unterwegs seien. Sie können ihren Körper mit Muskelschwingungen wärmen.

Hummel Blume

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Hummeln trotzen der Frühlingskälte

Schmetterlinge schlürfen Nektar

Ebenfalls schon recht früh anzutreffen ist der Zitronenfalter, dieser braucht aber Sonne, um sich aufzuwärmen. Sie bestäuben nur „versehentlich“ beim Fressen. Andere Insekten sammeln hingegen Pollen. Rosenkäfer beispielsweise ernähren sich davon und wenn sie in dem Staub wühlen, bleiben Pollen in ihren Härchen kleben, so Wieser. Somit komme es zur Befruchtung. Grundsätzlich werden die Blüten von bestimmten Insekten befruchtet.

Sendungshinweis:

Erlebnis Natur, Family 27.3.2017

„Die Blütenökologie ist ganz genau angepasst. Es gibt natürlich Blüten, die von verschiedenen Arten bestäubt werden können aber auch Spezialisten. So zum Beispiel die Tabakspflanze, die nur von Nachtfaltern mit lagen Rüsseln bestäubt werden." Was Schmetterlinge gar nicht mögen sei eine Thujenhecke mit englischem Rasen, so Wieser. Sie mögen es etwas Unordnung im Garten mit verschiedenen Blütenpflanzen“, sagte Wieser.

Schmetterlingswiese Blüten Blumenwiese

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Hier fühlen sich Schmetterlinge wohl

Es gibt Pflanzen, die auf Bienen und Hummeln abgestimmt sind, wie zum Beispiel die Taubnessel. Damit könne ein Schmetterling nichts anfangen, er brauche Trichter. Auch Käfer haben ihre Vorlieben. So lieben die Rosenkäferarten die aufblühenden Magnolien. Da können schon ein Dutzend der Käfer in einer Blüte herumwühlen, bis sie ganz gelb sind.

Großer Kohlweißling Schmetterlingsflieder

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Großer Kohlweißling auf Schmetterlingsflieder

Von Ameisen, Gelsen und Wespen

Es gibt sogar Ameisen, die Blüten bestäuben können. Sie beißen die Blüten von unten auf, sagte Wieser. Das sei zwar nicht optimal, wenn sie den Nektar von unten saugen. Für die Blüte sei es besser, wenn der Blütenstaub auf die Nabe treffe. Käfer sind recht häufig auf Doldenblütlern anzutreffen, wie Mädesüß oder Waldgeißbart. Da tummeln sich Bockkäfer und andere Pollenfresser, die nebenbei bestäuben.

Auch Gelsen sind Bestäuber, denn die Männchen saugen Nektar. Die Weibchen allerdings brauchen menschliches Blut. Larven der Wespen brauchen fleischliche Nahrung, aber die fertigen Wespen lieben Süßes. Sie lecken auch Nektar, wenn gerade kein Mensch im Garten Marmeladebrote isst.