Bo(h)nuskaffee - das geteilte Glück

In Villach und Klagenfurt gibt es Kaffeehäuser, in denen man ein Getränk spenden kann. Die Gäste bezahlen dieses, konsumieren kann später jeder Bedürftige. Weltweit nimmt die Bewegung der „Caffe sospeso“ zu.

Die rund hundertjährige Tradition des „Caffe sospeso“, des "aufgehobenen Kaffees, kommt eigentlich aus Italien. Großbauern erlaubten damit Mägden und Knechten in ihren Lokalen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Mittlerweile breitete sich die Idee weltweit aus, durch die Wirtschaftskrise bekam sie neue Dynamik.

Auch in Kärnten gibt es mittlerweile zwei „Spendiercafes“, in Villach in der Italienerstraße und in Klagenfurt am Heuplatz. Die Gäste bezahlen zum Beispiel zwei Kaffees, Tees oder andere alkoholfreie Getränke, trinken aber nur eines davon. Das zweite Getränk wird an Bedürftige gespendet.

Der „Cafe Lei“ ist gratis

„Es geht darum Nächstenliebe zu zeigen“, sagt Gordon Kelz vom Villacher Spendiercafe: „Viele Menschen können es sich nicht leisten, einfach einen Kaffee trinken zu gehen, wenn sie Lust darauf haben.“ Deshalb verfasste Kelz ein Schreiben, das an jedem Tisch im Cafe aufliegt. Darin werden die Gäste gebeten, ein zweites Getränk mitzubezahlen. Dieses Getränk wird auf einer Tafel notiert. Wer es konsumieren möchte, kommt ins Cafe und fragt nach einem „Cafe Lei“.

Sendungshinweis:

Mittagszeit, 21. Dezember

Bisher sind die Villacher offensichtlich sehr spendabel. Für Kelz ist das das schönste Weihnachtsgeschenk: „Es gibt in Kärnten so viele Menschen die arm sind oder an der Anmutsgrenze leben. Ich will niemanden ausschließen.“ Auch Schüler, Studenten und Pensionisten können den Kaffee oder das Getränk in Anspruch nehmen.

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