Es hat ihn auch in Kärnten „sehr gefreut“
Im Jahre 1850 besuchte der junge Kaiser Franz Josef zum ersten Mal Klagenfurt. Ihm zu Ehren wurde das Kreuzbergl zur Parkanlage. Sechs Jahre später war der Kaiser - jetzt in Begleitung seiner jungen Gemahlin Elisabeth „Sisi“ wieder in Klagenfurt. An diesen Besuch erinnert die Elisabethbrücke am Lendkanal. Auf einer Rundreise durch Kärnten besuchte das Kaiserpaar auch Heiligenblut und die Glocknerregion.
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Mit dem „k.u.k. Hofsalonzug“ nach Kärnten
Seit 1863 war Klagenfurt von Wien aus über Marburg mit dem Zug zu erreichen. Kaiser Franz Josef kam nun mit dem k.u.k. Hofsalonzug nach Kärnten - vor allem um die Manöver seiner Truppen zu inspizieren. 1899 war erstmals eine Filmkamera mit dabei und die Anwesenheit seiner Majestät in Klagenfurt konnte im Bisokop in „Lebensgroßen Bildern“ bestaunt werden.
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Eine 24.825 Tage dauernde Regierungszeit
Die Regierungszeit des Kaisers dauerte insgesamt 24.825 Tage oder knapp 68 Jahre. Historiker Ulfried Burz: „Vergleichbare Zeitgenossen waren Papst Pius IX, der ja das längste Pontifikat innehatte und auch Papst Theo XIII, der ja mit 21 Jahren auch eine sehr lange Amtszeit innehatte. Zeitgenossen, die sich ja ideologisch durchaus sehr nahe standen.“
Sendungshinweis:
„Kärnten heute“ und Radio Kärnten „Mittagszeit“, 21.11.2016
Im Zuge des sechzigjähriges Regierungsjubiläums am 2. Dezember 1908 wurde der Neubau des heutigen Klagenfurter Stadttheaters durchgeführt, das am 22. September 1910 als „Kaiser Franz Josef I. Jubiläumstheater“ eröffnet wurde.
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Am Todesabend: Kaiser wollte früh geweckt werden
Einige Jahre vor seinem Tod zog sich Franz Josef I aus der Öffentlichkeit zurück. Kolportiert wird, dass er am Vorabend seines Todes die Diener anwies, ihn am nächsten Tag wie sonst auch üblich um 3.30 Uhr zu wecken. „Nachdem er sich zu Bett gelegt hatte, verschlechterte sich sein Gesundheitszustand minütlich“, so Ulfried Burz, Historiker an der Alpen Adria Universität Klagenfurt. „Er ist dann am 21.11 im Laufe des Abends verstorben.“
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„Kaiser Franz Josef ist nicht mehr“
Er wurde am 30. November 1916 in der Kaisergruft beigesetzt. In Sonderausgaben berichteten die Zeitungen über den Tod des Kaisers und die Begräbnisfeierlichkeiten sahen die Kärntnerinnen und Kärntner in den ersten Kinos - die es 1916 bereits gegeben hat. Damals wurde verlautbart: „Kaiser Franz Josef ist nicht mehr. Der Klageruf durchdringt die das ganze Reich, erklingt aus den Tiefen der Empfindungen aller der Völker die diese Monarchie bewohnen“, ist in den Zeitungen von damals zu lesen.
Auch im Feldkino in Rattendorf im Gailtal sahen die Soldaten des Ersten Weltkriegs diesen Film und viele ahnten wohl schon, dass dieser 21. November 1916 das Land für immer verändert wird.
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Geschichtsbild kennt zwei Seiten
Der Kaiser ist in der Alpenrepublik nach wie vor sehr präsent, so Burz: „Punkt 1: Es ist ein sehr erfolgreiches, touristisches Gesamtkonzept. Schönbrunn ist eine der Topdestinationen, es war immerhin der langjährige Arbeitsplatz dieses letzten Monarchen. Es verbindet sich mit ihm ein Stück österreichischer Ideologie und ein nicht geringes Stück österreichischer Geschichte.“
Aus den Aufzeichnungen geht ein geteiltes Bild über den Kaiser hervor, so der Historiker. „Man muss wissen, dass das Bild über Franz Josef wirklich zwei Seiten kennt. Die einen, die ihn verherrlichen und nostalgisch betrachten – als Mann der Ordnung, Ruhe, Mitte und Gelassenheit. Die anderen, die in ihm so etwas wie den Verwalter eines Völkerkerkers sehen, der autoritär, extrem katholisch, uneinsichtig und extrem beratungsresistent war.“
Link:
- Franz Josef und die „gute alte Zeit“ (news.ORF.at; 21.11.2016)