Hilfe für Angehörige von Behinderten

In Kärnten leben etwa 5.000 Menschen mit einer Behinderung. Die Lebenshilfe Kärnten bietet als eine von mehreren Organisationen in Kärnten auch Angehörigenberatung an. Wie sich zeigt, ist der Bedarf groß.

Zuhören, informieren und begleiten - das sind die Eckpfeiler, die Angehörige von Menschen mit Behinderung brauchen, um ein Leben mit besonderen Herausforderungen zu meistern. Angehörige fühlen sich mit ihren Sorgen und Fragen oft alleine gelassen, dabei ist die Bandbreite an Themen sehr groß, mit denen sie sich auseinandersetzen müssen. Das reicht von rechtlichen Fragen - Stichwort Sachwalterschaft oder Gebührenbefreiungen - bis hin zu Fragen zur medizinischen Versorgung und Freizeitangeboten. Die Angehörigenberatung arbeitet mit dem Land Kärnten und diversen Sozial- und Betreuungseinrichtungen zusammen und stellt zudem die Kontakte zu Behörden und Organisationen her.

Zentrale Anlaufstelle und Gesprächspartner

Ein Großteil der Menschen mit Behinderung wird in Kärnten zumindest zeitweise in Einrichtungen des Landes betreut - das reicht von Heimen bis zu Tagesstätten. Die Tochter von Karin Mostecky, die 39-jährige Claudia, verbringt den Tag mit 23 weiteren Menschen mit Behinderung und stellt in der Werkstätte der Lebenshilfe Kärnten Glasmalerei, Schmuck und Taschen her. Auch wenn Claudia und ihre Mutter das Leben und den Alltag routiniert bewältigen, ist die Angehörigenberatung für Frau Mostecky seit kurzem eine zentrale Anlaufstelle. „Es geht mir um rechtliche Frage, behördliche Wege - was ich alles vorbereiten muss, damit die Zukunft von Claudia gesichert ist. Gesundheitlich wird ebenfalls beraten, hinsichtlich der Auswahl der Ärzte etwa - ich habe hier ein gutes Gefühl.“

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 28.10.2016

Neben der Hilfe bei Behördenwegen brauchen die Angehörigen aber auch psychosoziale Unterstützung im Alltag, so Ines Wallfisch-Gföllner, Beraterin der Lebenshilfe Kärnten: „Es kommen immer mehr Angehörige in die Beratung, weil sie erkennen: Wir als Familie müssen uns stärken und dazu zählen eben nicht nur die Menschen mit Behinderung, sondern natürlich auch die Eltern oder Geschwister, die Kräfte brauchen, um gemeinsam individuelle Lösungen zu finden.“

Vertrauliche Beratung im geschützten Rahmen

Der besondere Vorteil für die Angehörigen ist, dass sie sich mit sämtlichen Fragen an eine Stelle wenden können, so Sandra Martinz, Mutter eines 20 Monate alten Sohnes mit Behinderung: „Es gibt sehr viele Stellen, wo man einmal hingeht - aber die Angehörigenberatung ist eine, die kontinuierlich da ist und wo gefragt wird, wie es einem geht. Bei allen Schritten - es ist eigentlich vollkommen egal, welches Feld das betrifft, - wird man begleitet. Das tut sehr gut, auch vom psychosozialen Aspekt her, weil man immer eine Ansprechperson hat, der man die Fragen stellen kann und wo einem weitergeholfen wird.“

Jede Beratung findet in einem geschützten Rahmen statt. Sämtliche Beratungsinhalte werden vertraulich behandelt.

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