Vielseitige Quitten: Jetzt ist Erntezeit

In der Literatur werden Quitten oft als „Küchengötter“ bezeichnet, schon seit dem 9. Jahrhundert werden diese Früchte angebaut. Eva gab Adam keinen Apfel, sondern eine Quitte.

Gartenexpertin Karin Schlieber sagt, die Quitte sei die Frucht, die Adam von Eva bekam und nicht der Apfel. Sie sei die Paradiesfrucht, die herrlich dufte. Geerntet werden die Quitten im Oktober, spätestens aber vor dem ersten Frost: „Ich lege sie in eine Kiste in den Keller und verarbeite sie dann laufen.“

Quitten rasch verarbeiten

Die Quitten halten nicht lange, sie können außerdem nicht roh gegessen werden. Laut Schlieber könne man daraus Gelee, Marmelade, Kompott oder auch Mus machen. Quitten die Steine haben, werden geraspelt und getrocknet, für Quittentee. Die Quitten werden mit Hagebutten, Apfelschalen, Ebereschen- und Apfelbeerfrüchten vermischt.

Quitte

FOTOLIA/ Sofie

Zum Wegwerfen seien die Reste viel zu schade, so Schlieber. Quitte enthalte viel Pektin und sei gut für den Darm. „Wenn man die Kerne kocht, entsteht ein schleimiger Saft gegen Husten. Daher ist die Quitte die ‚göttliche Frucht‘“.

Korb mit Quitte

ORF

„Quittenkäse“ als Nascherei

Die Quitte hat aber noch mehr zu bieten. Ein altes Rezept ist der Quittenkäse. Man findet ihn nur mehr selten auf Märkten oder man macht ihn einfach selbst, so SChlieber: „Das ist im Grunde ein stark mit Zucker eingekochtes Mus.“ Da der Brei immer sehr spritze, solle man lange Armel und Handschuhe tragen, es müsse laufend gerührt werden. Die dickliche Masse wird dann auf einer Backfolie aus Kunststoff aufgelegt. Papier ist nicht geeignet, da der Quittenkäse darauf klebt und sich nicht vom Papier ablösen lässt. Die Backtemperatur beträgt 50 Grad. Man lässt die Tür etwas offen und die Masse trocknen.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Stadt-Land, 4.10.2016

Dann wird der Quittenkäse geschnitten, in Zucker gewälzt und als gesunde Nascherei gegessen. Früher wurde sie sehr geschätzt, als es noch nicht so viele Süßigkeiten gegeben habe, so Schlieber.