Retter „historischer“ Computerdaten

Das Internet feiert dieser Tage seinen 25. Geburtstag. Quasi in die Steinzeit des Computerzeitalters schaut der Kärntner Diethard Tragbauer. Er rettet mit seiner Firma „historische Daten“, die heutige Computer nicht mehr lesen können.

Das Internet feiert seinen 25. Geburtstag. Ungefähr so lange beschäftigt sich Diethard Tragbauer mit Daten und Computern. Seine Firma pmi Software in Klagenfurt entwickelt Datenverwaltungssysteme und macht auch vor uralten Daten nicht Halt.

Festplatten Disketten Scanner Tragbauer Daten Computer Klagenfurt

ORF/Peter Matha

Diethard Tragbauer archiviert seit 25 Jahren Daten.

Seit Windows 3.11 archiviert er Festplatten und alte Geräte. „Wir haben Speicher bzw. Treiber und Geräte in einem Altlager. Es gibt aber schon so viele Modelle, dass man gar nicht alle passenden Treiber dazu haben kann. Deshalb werden heute sehr viele Datensicherungen gemacht“, so Tragbauer.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit,
24.August 2016

Erhaltung von Daten lebensnotwendig

Die Erhaltung digitaler Daten ist für Institutionen wie Archive, Museen oder Bibliotheken lebensnotwendig. „Im medizinischen Bereich haben wir sehr viele Krankenakten, ein großes Krankenhaus hat sogar bis zu 80 Jahre Aufbewahrungspflicht. Das müssen wir auch erfüllen und das ist in den Verträgen so verankert“, erklärte der pmi-Geschäftsführer.

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ORF/Peter Matha

Für viele Institutionen ist die Archivierung von Daten lebensnotwendig.

Sogar Word 1.0, das heutzutage fast niemand mehr kennt, kann angezeigt werden. Für Lochkarten gibt es keine Lesegeräte mehr, dennoch hat pmi eine Lösung: „Wir scannen Lochkarten elektronisch ein und simulieren ein Lesegerät. Dann kann man die Karten wieder lesen.“

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ORF/Peter Matha

Scangeräte werden zum Lesen von Lochkarten verwendet.

60 Zentimeter große Festplatten

Bei pmi arbeiten viele junge Mitarbeiter, aber manche Probleme, so Tragbauer, können nur von einem Senior gelöst werden. Tragbauer: „Es gibt sehr viele große Systeme, wie im Krankenhausbereich, die dementsprechende Softwarepakete einsetzen. Da braucht man wirklich Mitarbeiter, die das vor langer Zeit gelernt haben.“

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ORF/Peter Matha

Die Mutter von Tragbauer arbeitet im Betrieb des Sohnes mit.

Die Mutter des IT-Experten ist eine der älteren Mitarbeiter und erlebte die Entwicklung von Computern mit. Mit über 70 Jahren kann sie sich noch an eine Buchhaltung mit Buchungsplatten aus Metall und Kontoblättern aus Papier erinnern: „1974 gab es den ersten Computer. Die Festplatten waren ungefähr zwischen 50 und 60 Zentimeter im Durchmesser und 15 bis 20 Zentimeter in der Höhe.“

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Festplatten waren früher um einiges größer.