Sommer war außergewönlich nass

Der heurige Sommer zeugte bisher eher von Regen und Hagel als Sonnenschein. Die Messstation am Loiblpass zählt zu den niederschlagsreichsten österreichweit, doch die Regenmengen in diesem Sommer sind außergewöhnlich.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) maß am Loiblpass 300 Liter pro Quadratmeter nur im letzten Monat. Das ist ein Drittel der Jahresniederschlagsmenge von Klagenfurt. Bei solchen Mengen in dieser kurzen Zeit könne das zu großen Problemen führen, so Gerhard Hohenwarter von der ZAMG: „Jeder, der schon einmal über den Loiblpass hinaufgefahren ist, kennt seine Gräben. Wenn es dann so richtig schüttet, wie es gestern der Fall war, kann da natürlich einiges an Gesteinen und Material herunterkommen.“

Loibl Mure

FF Ferlach

Die Unwetter von 15. August verursachten große Schäden, hier die Loiblpass Straße

Da die Höhenströmung derzeit nur schwach ist verlagern sich die Gewitter nur langsam weiter und bilden sich oft nur sehr regional. So sind die heftigen Gewitter von Montagabend erst im Raum Villach entstanden und dann ins Rosental weitergezogen. „Die Gewitter haben sich so richtig mit dem Nordwestwind in die Karawanken hineingestaut und dafür gesorgt, dass es dort für eine Stunde lang diesen kräftigen Regen gegeben hat und er nicht, wie sonst üblich, nach 20 Minuten wieder vorbei war“, so Hohenwarter.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagszeit, 16.8.16

Hagelschaden von über zwei Millionen Euro

Das Unwetter vom Montag brachte auch Hagel mit sich, die Körner hatten eine Größe von fünf Zentimetern im Durchmesser. Die Größe von Hagelkörnern hängt laut Hohenwarter vor allem vom Aufwind in der Gewitterzelle ab: „Ist der Aufwind besonders stark, können Hagelkörner darin richtig schweben und mit anderen Körnern zusammenstoßen. Wenn Wolken- und Wassertröpfchen aneinander geraten, können diese an Hagelkörnern anfrieren, sodass diese immer größer werden.“ Diese sind dann zu schwer für den Aufwand und fallen nach unten.

Hagelkörner

H.-P.Polzer

Wolkentröpfchen frieren an Hagelkörnern an und vergrößern diese

Die stärksten Hagelunwetter gingen aber in der Steiermark nieder. Auf einer Fläche von knapp 6.000 Hektar ist nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen der Österreichischen Hagelversicherung mit einem Gesamtschaden von über zwei Millionen Euro in der Landwirtschaft zu rechnen.

Hoffnung auf Sommer bleibt

Die Hoffnung auf einen sommerlichen Sommer bleibt. Zwar ist die Gewittergefahr im Süden Österreichs noch erhöht, danach dürfte es aber auflockern. „Dann dürfte die Gewittergefahr etwas nachlassen, die Luft verliert etwas an Energie und erst am Sonntag sind dann wieder Gewitter möglich. Wenn wir ganz weit in die Zukunft blicken wollen, haben wir aber doch die Hoffnung, dass die zweite oder letzte Augustdekade etwas ruhiger wird und der Sommer noch einmal Gas gibt“, so Hohenwarter.

Links: