Schwitzen für Erhalt des „Blumenbergs“

Auf der Mauthner Alm, der „Kärntner Blumenberg“, sind 144 geschützte Pflanzen durch die Überwucherung mit Sträuchern gefährdet. Zum dritten Mal mähen deswegen Freiwillige eine Woche die Alm.

Die Mauthner Alm gilt mit ihrer unvergleichlichen Vegetation und über 144 geschützten Pflanzen als „Blumenbrücke“ nach Norden. Vom 17. bis 23. Juli helfen auf der Mauthner Alm 14 junge Freiwillige im Rahmen einer Umweltbaustelle des Österreichischen Alpenvereins bei den Pflegearbeiten der Mähwiesen und Wanderwege tatkräftig mit – eine Niederösterreicherin, zwei Wiener und elf Asylwerber aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Almwiese Mauthner Alm Freiwillige

Alpenverein

Die so genannte Umweltbaustelle auf der Mauthner Alm findet zum dritten Mal statt und ist diesen Sommer eine von 15 Umweltbaustellen des Alpenvereins. Seit 1985 finden diese Projekte in ganz Österreich statt, um die heimischen Almen zu pflegen und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Untergebracht sind die Teilnehmer im Ausbildungszentrum-Süd des Alpenvereins. Sie helfen unentgeltlich und werden dort verpflegt.

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Family, 21. Juli 2016

Die Arbeit auf der Alm sei eine willkommene Abwechslung, sagt der 17-jährige Faysal aus Afghanistan: „Ich habe diese Woche das erste Mal in Österreich gearbeitet.“ „Ich bin sehr dankbar hier mitarbeiten zu dürfen“, sagt auch ein junger Vater aus Syrien. Eine der freiwilligen Helfer ist auch die 26-jährige Ulli aus Niederösterreich. Die Woche sei sehr bereichernd, sagt sie: „Zum einen kann ich zu diesen sinnvollen Pflegemaßen der Mauthner Alm beitragen und zum anderen lerne ich die Flüchtlinge und ihre Schicksale kennen.“

30 Hektar werden gemäht

Auf 1.780 Metern Seehöhe werden rund 30 Hektar der Almfläche gemäht. Ein Teil wurde bereits vorige Woche gemäht und wird nun mit Rechen und Gabeln abgearbeitet. Außerdem helfen die Teilnehmer bei der Instandhaltung und Markierung der Wanderwege, insbesondere des Blumenwanderweges.

„Diese Mäharbeiten sind höchst notwendig, um die Erhaltung der Artenvielfalt weiterhin zu gewährleisten“, sagt Sepp Lederer, Obmann der Sektion Obergailtal der Alpenvereins. Walter Hartlieb, Bürgermeister der Marktgemeinde Kötschach-Mauthen, bezeichnet diese Arbeit als „tolle und großartige Initiative zum Erhalt der Kulturlandschaft“. Außerdem sei die Umweltbaustelle eine gute Möglichkeit für junge Menschen, sich mit der Pflege von Fauna und Flora zu beschäftigen.

Almwiese Mauthner Alm Freiwillige

Alpenverein

Erhalt der Artenvielfalt

„Auf den gemähten Flächen sind zwei bis drei Mal so viele Pflanzenarten zu finden“, sagt Christina Orieschnig, Studentin an der Uni Wien und der Universität für Bodenkultur. Sie beschäftigt sich derzeit mit der vegetationsökologischen Kartierung auf der Mauthner Alm. Die Mäharbeiten seien eine unglaublich wertvolle Maßnahme zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Derzeit gibt es keine Möglichkeiten, das gemähte Almheu als Futter ins Tal zu befördern. Mit dem Erlös des Heuverkaufs könnte allerdings künftig die Pflegeaktion finanziert werden, sagt Erhard Maier, Einsatzleiter-Stellvertreter der Kärntner Bergwacht in Kötschach-Mauthen.

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