Sicher fahren bei Gewitter

Heftige Unwetter haben in Kärnten in den letzten Tagen große Schäden angerichtet. Auch den Autofahrern drohen Gefahren, hier finden Sie Tipps, wie man am sichersten durch Starkregen, Hagel, Blitz und Donner kommt.

Als Erstes gilt für Autofahrer bei Gewitter: Beide Hände auf das Lenkrad, Konzentration, Geschwindigkeit langsam verringern, eventuell linke Spur verlassen und den Abstand zum vorderen Fahrzeug vergrößern. Zu Unfällen während eines Gewitters komme es meist, wenn die Geschwindigkeit zu groß und der Abstand zu gering sei, sagt Bernhard Lautner, Verkehrssicherheitsexperte der ASFINAG.

Besonders gefährlich sei Regenwasser und Hagelkörner auf der Fahrplan: „Die Haftung des Autos ist verringert, der Bremsweg wird länger.“ Bei Aquaplaning vor Lenkkorrekturen erst die Geschwindigkeit senken, damit die Bodenhaftung wieder hergestellt wird. Bei ABS-Bremsen besteht die Gefahr eines Ausbrechens nicht. Bei beginnendem Regen mehrmals leicht bremsen, das trocknet Beläge und Bremsscheiben.

Vorsicht bei starkem Wind

Unterschätzt wird von Autofahrern immer wieder die Kraft des Windes, so der Verkehrssicherheitsexperte. Bei einer Seitenwindgeschwindigkeit von rund 70 km/h und einer Fahrtgeschwindigkeit von 100 km/h könne das Auto um einen Meter versetzt werden. Vorsicht sei auch bei Tunnelausfahrten geboten.

Sendungshinweis:

Cabrio, 13. Juli 2016

Grundsätzlich ist das Auto während eines Gewitters ein sicherer Ort, wenn die Fenster geschlossen bleiben. Ein Auto wirkt wie ein Faradayscher Käfig, der vor Blitzschlag schützt. Fahrzeuge können zwar vom Blitz getroffen werden, leiten diesen aber nach außen hin ab. Vorsichtshalber ist es empfehlenswert, bei Blitz auch im Auto keine Metallteile zu berühren.

Am besten parken und abwarten

Wenn möglich sei es am besten, das Auto zu parken und das Unwetter abzuwarten, sagt Verkehrs-Sicherheitsexperte Lautner. Auf Autobahnen, unter Brücken und im Tunnel stehen zu bleiben, ist allerdings nur in extremen Ausnahmesituationen erlaubt, nämlich wenn man um „Leib und Leben“ fürchten muss. Die Angst vor dem zerstörten Autolack sei als Grund zu wenig, sagt Lautner: „Die anderen Verkehrsteilnehmer rechnen nicht damit, dass jemand auf der Autobahn stehenbleibt.“

Parken sollte man sein Auto am besten nicht unter Bäumen und in der Nähe von Häusern, wo es durch herabstürzende Äste oder Dachziegel beschädigt werden könnte.