Das Räubermusical neu inszeniert

Die Geschichte rund um den „Kärntner Robin Hood“, Simon Kramer, wurde als Musical vertont. Bei der Neuauflage spielt Schlagerstar Udo Wenders den Kärntner Räuber, Premiere ist am 7. Juli.

„Krapfenbäck-Simerl“ stahl der Legende nach von den Reichen und von verfeindeten Räuberbanden und teilte - zumindest teilweise - mit den Armen. 1809, mit nur 24 Jahren, wurde er gefasst und erschossen, danach wurde er von den Franzosen zur Abschreckung eine Woche lang an den Galgen gehängt. So wurde der Räuber zur Legende, seine Geschichte ist auch heute noch bekannt.

Simon Kramer Musical Neuinszenierung

Facebook/Simon Kramer

Das Räubermusical „Simon Kramer - ein begnadeter Bandit“ wurde bereits vor fünf Jahren aufgeführt, bei der Neuauflage gibt es einige Änderungen und eine neue Besetzung. Drei Aufführungen der Neuinszenierung stehen am 7., 8. und 9. Juli im Congress Center Villach am Programm. Der Text stammt aus der Feder von Adi Ulbing und Heimo Töfferl. Komponist und Produzent Gerd Schuller packte den Text in nur drei Monaten in 50 Lieder. Erfolgreiche Beutezüge, Brüderschaft, Treue, Liebe und Verrat werden besungen.

Simon Kramer Musical Neuinszenierung

ORF

Udo Wenders als „Simon Kramer“

Die Legende von Simon Kramer

Die Besetzung Kärntens durch die französischen Truppen prägte die Kindheit des jungen Kramer, der 1785 bei Maria Saal geboren wurde. Sein Vater Sebastian gewährte Dieben und Landstreichern Unterschlupf, von ihnen lernte Kramer das Diebeshandwerk. In den Sagen wird Kramer idealisiert, er habe im Wolschartwald fahrenden Kaufleuten aufgelauert und Franzosen aufgelauert, die Beute soll er unter seinen armen Landsleuten verteilt habe. Als Versteck vor Napoleons Gefolgsleuten soll ihm der Wolschartwald auf dem Krappfeld gedient haben.

Simon Kramer Musical Neuinszenierung

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Beim Kartenspielen wurde Kramer erwischt und anschließend erschossen

Simon Kramer wurde steckbrieflich gesucht und zweimal festgenommen, beide Male gelang ihm eine spektakuläre Flucht. Am Abend des 17. September 1809 wurde Kramer beim „Wegscheiderwirt“ in Zojach von einer Streife unter der Führung des Richters Anton Lackner gestellt und dort wegen angeblichen Widerstands unter höchst fragwürdigen Umständen erschossen. Laut Sage soll es Verräter aus Kramers Reihen gegeben haben.

Der Reiz des Verruchten

„Ich habe sofort zugesagt“, sagt Schlagersänger Udo Wenders, der den Simon Kramer gibt. Denn die Rolle des bekannten Kärntner Räubers, sei eine große Abwechslung für ihn, vor allem „das Verruchte“ an der Rolle habe für ihn einen besonderen Reiz.

Sendungshinweis:

Mittagszeit, 6. Juli 2016

Die Rolle des rachsüchtigen Richters nimmt der aus den Villacher Faschingssitzungen bekannte „Apotheker“ Ali Telesko. Den „hinterfotzigen, gemeinen Bösewicht“ zu spielen, das sei schon eine interessante Erfahrung meint der „Apotheker“. Die Geliebte von Kramer, Juliana Regenfelder, spielt die Schlagersängerin Pia Vanelly: „Ich fühle mich im Kostüm wie eine richtige Räuberin, ich fühle mich richtig wohl damit.“

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„Apotheker“ Ali Telesko als „böser“ Richter

Proben auf geschichtsträchtigem Boden

Geprobt wurde auf geschichtsträchtigem Boden, der Wegscheide in Zojach. Denn dort wurde der lang gejagte Kramer schließlich gefasst. Das Gasthaus stand zwischen französischem und österreichischem Boden, quasi im Niemandsland, erzählt Produktionsleiter Ali Pernul: „Der Richter marschierte illegal ins Gasthaus, erwischt Simon Kramer beim Kartenspiel im Gasthaus und ließ ihn hinrichten.“

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