Wohnstudie: Mieten statt Eigenheim

Laut einer aktuellen Wohnstudie lebt bereits jeder fünfte Kärntner alleine. Damit nahm die Zahl der Singlehaushalte erneut zu. Zunehmend wird auch gemietet, immer weniger Kärntner kaufen sich eine Wohnung oder ein Haus.

200 Kärntnerinnen und Kärntner wurden zu ihrer Wohnsituation befragt. Laut Studie, in Auftrag gegeben von Kärntner Sparkasse und Bausparkasse, leben vier von zehn Kärntnern mit der Familie unter einem Dach, jeder fünfte lebt allein, jeder zehnte noch bei seinen Eltern. Die Singlehaushalte haben damit seit der letzten Befragung vor sechs Jahren um acht Prozent zugenommen.

Laut Studie leben auch immer weniger Kärntner in einer Wohnung oder in einem Haus, das ihnen gehört. Vielmehr mieten sich die Kärntner ihre Wohnung verstärkt. Das Wohneigentum nahm um zehn Prozent ab, 46 Prozent der Befragten zahlen Miete. In Kärnten sei der Anteil der Eigenheime immer über dem Bundesschnitt gelegen, mit 54 Prozent liege man jetzt im österreichischen Durchschnitt, sagte Josef Schmidinger von der Bausparkasse.

Eigenheim für viele nicht leistbar

Grundsätzlich wünschen sich die Kärntner aber ein Eigenheim, wenn es denn finanzierbar ist. 84 Prozent würden lieber Kreditraten bezahlen, als eine monatliche Miete. Das Problem der Finanzierung ist für viele Kärntner ein Grund, sich gegen das Eigenheim zu entscheiden. Von jenen, die sich doch dazu entscheiden, nimmt jeder Zweite einen Kredit auf, 70 Prozent davon beziehen zusätzlich auch noch Wohnbauförderung. Nur jeder Dritte kann sich den Wohntraum aus eigener Tasche realisieren.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Frühjournal,
5. Juli 2016

Für Ärger und Sorge bei den Mietern sorgt derzeit eine Wohnrechtsnovelle, die letzten Freitag in Kraft trat. Mit ihr werden die Erhaltungs- und Verbesserungsbeiträge bei Genossenschaftswohnungen erhöht. Bei der Arbeiterkammer laufen die Telefone heiß, Zehntausende Kärntner sind von Mietpreiserhöhungen betroffen - mehr dazu in Großer Ärger wegen Mietpreiserhöhung.