Neue OP-Methoden bei Krebs
Im Mittelpunkt des sogenannten „Wörthersee-Experten-Treffens“, das bereits zum dritten Mal in Kärnten stattfindet, stehen Erkrankungen wie Leber-, Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs. In der Chirurgie ist Stillstand gleichbedeutend mit Rückschritt, die Operations-Methoden entwickeln sich ständig weiter. Leistenbrüche können heute bereits mittels Superkleber fixiert werden, gefährliche Dickdarmtumore lassen sich mittels Schlüsselloch-Chirurgie entfernen.
Die Schlüsselloch-Chirurgie bringe für die Patienten immense Vorteile, sagt Reinhard Mittermair, Chef der Chirurgie am Klinikum Klagenfurt, er nennt ein Beispiel aus der Praxis: „Kürzlich habe ich eine 79-jährige Patientin mit einem ganz tiefsitzenden Rektumkarzinom operiert. Für die OP war nur ein Schnitt im Nabelbereich nötig. Nach einer Woche konnte die Patientin das Krankenhaus ohne künstlichen Darmausgang verlassen.“
Sendungshinweis:
MItagsjournal, 23. Juni 2016
Ob eine solche Schlüsselloch-OP auch bei Leber-Tumoren Sinn macht, ist unter Experten durchaus umstritten, beim „Wörthersee-Treffen“ wird über solche und andere Themen diskutiert werden. Insgesamt stehen 25 Vorträge am Programm.
Mehr Fälle von Bauspeicheldrüsen-Krebs
Chirurg Reinhard Mittermair bereitet derzeit vor allem eine deutliche Steigerung beim Bauspeicheldrüsen-Krebs Sorge. In diesem Jahr gab es bereits mehr als 30 schwere Fälle in Kärnten. Über die Ursachen weiß man recht wenig. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist schmerzlos, Heilungschancen gibt es nur dann, wenn ein Tumor rechtzeitig entdeckt wird. Sei der Tumor bereits groß, dann liegen die Überlebenschancen nur bei sieben Prozent, sagt der Chirurg.
In ganz Österreich erkranken etwa 1.600 Menschen im Jahr am sogenannten Pankreas-Karzinom, nur 15 bis 20 Prozent können auch operiert werden. Die neuesten Methoden und Therapiemöglichkeiten zu kennen, kann also entscheidend für eine Heilung sein.